Die Schnapszahl brachte Glück

"Wie am Schnürchen", so Gewerbeverbands-Vorsitzender Heinz-Berthold Kind, liefen die 33. "Saarburger Markttage" am Wochenende. Sowohl das Konzept der getauschten Live-Musik-Angebote auf Boemundhof und Fruchtmarkt als auch der erstmals eingesetzte private Sicherheitsdienst erwiesen sich als richtige Entscheidung.

 Sorgten für mächtig Stimmung bei den Saarburger Markttagen: „Bonanza“. TV-Foto: Susanne Rendenbach

Sorgten für mächtig Stimmung bei den Saarburger Markttagen: „Bonanza“. TV-Foto: Susanne Rendenbach

Saarburg. (sw) Eine der wichtigsten Aussagen zur Bilanz der 33. "Saarburger Markttage" am vergangenen Wochenende machte die Polizei Saarburg: "Für uns war es das ganz normale Tagesgeschäft. Wir hatten keine Einsätze wegen der Markttage, erklärte Bernhard Schmitt von der PI Saarburg gestern auf TV-Nachfrage.

Begeistert, aber friedlich, feierte Saarburg und die Region von Freitag bis Sonntag in der Innenstadt zwischen Kreisel und Fruchtmarkt. Rechtzeitig zum Startschuss am Freitag um 20 Uhr hatte auch das Wetter ein Einsehen: Nach regelrechtem Wolkenbruch am Nachmittag klärte es sich bis zum Abend auf, so dass die Eröffnung auf dem Boemundhof - zumindest äußerlich - trocken über die Bühne ging.

Zu den Auftritten von "Alles Banane" auf dem Fruchtmarkt und der 70er Jahre-Coverband "Hotztaff" auf dem Boemundhof strömten die Besucher regelrecht in die Innenstadt. Mit "Ahs" und "Oos" begleiteten die Menschen das gegen 23 Uhr in den Weinbergen oberhalb des Fruchtmarktes gezündete Feuerwerk.

Der Samstagvormittag bescherte den Saarburgern abermals einen ordentlichen Besucher-Schub. "Es war extrem voll in der Innenstadt", berichtete Stadtbücherei-Leiterin Gudrun Lüdecke, die vor dem Rathaus den traditionellen Bücher-Basar veranstaltete. "Wir haben in wenigen Stunden 800 Bücher verkauft, das ist ungewöhnlich viel." Gegen Nachmittag, als das Thermometer allmählich die 30-Grad-Marke ansteuerte, ebbte der Strom ein wenig ab. So beteiligten sich bei der Kinder-Olympiade in der Innenstadt mit 30 Jungen und Mädchen deutlich weniger als im Vorjahr. "Zu heiß", so die Vermutung der Helferinnen.

Dicht an Dicht auf dem Fruchtmarkt



Zum attraktiven Unterhaltungs-Programm am Abend rafften sich dann mehrere Tausend Menschen wieder auf. Fast kein Blatt mehr ging am späten Abend zwischen die dicht an dicht gedrängt stehenden und hüpfenden, überwiegend jugendlichen Besucher auf dem Fruchtmarkt. Die feierten ausgelassen und begeistert bei der für Saarburg ersten und zudem eintrittsfreien SWR3 Dance Night mit DJ Tobias Radloff. Der legte auf, "was Saarburg hören will", so Radloff, feuerte an ("Die Hände nach vorne und nach hinten und zur Seite ..."), peitschte auf und traf damit offensichtlich genau den Geschmack des Publikums. "Hier ist viel bessere Stimmung als letztes Jahr. Das ist Musik, die junge Leute anzieht", fand die 21-jährige Michaela Kirf aus Ockfen. "Von Saarburg erwartet man so etwas gar nicht. Das ist klasse", meinte die 30-jährige Saarburgerin Silvia Welsch.

Aber auch die ältere Generation kam am Haupt-Abend der "Markttage" mit Musik des Akustik-Duos "Tunessy" auf ihre Kosten. Für die Konzer Brüder Daniel und Gert Bukowski war dies der erste Auftritt bei den "Markttagen" - und der schlug gleich ein. Bei Klassikern von U2 über Billy Joel bis zu Herbert Grönemeyer sangen und wippten die Zuhörer fröhlich bis nach Mitternacht mit.

Mit etwa 30 Zuhörern leider nur mäßig besucht war der Auftritt der hochkarätigen "Köstritzer Jazzband" am Sonntag um 11 Uhr. Bis zu den Auftritten weiterer Bands am Nachmittag und Abend hatten dann aber auch die hartnäckigsten Partygäste wieder ausgeschlafen.

Für Heinz-Berthold Kind, den Vorsitzenden des veranstaltenden Saarburger Gewerbe-Verbands, liefen die Markttage "wie am Schnürchen". "Es war alles sehr erfreulich und zivilisiert." Der erstmalige Einsatz des acht Personen starken privaten Sicherheitsdienstes habe sich bewährt - was Security-Mann Rainer Scherf bestätigte: "Wir hatten einen sehr großen Durchlauf, vor allem am Fruchtmarkt, aber alles lief sehr ruhig."

Ein tolles Kompliment machte Familie Schäuffele, die zum ersten Mal aus Saarbrücken die Markttage besuchte, der Veranstaltung: "In Saarbrücken ist an diesem Wochenende Altstadtfest, aber das ist völlig überlaufen. Saarburg hingegen ist total schön - eine tolle Atmosphäre, gemütlich."

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