Die Sitze sind neu verteilt

Unaufgeregt und in lockerer Atmosphäre haben sich die Mitglieder des Konzer Stadtrats am Dienstagabend im Kloster zur konstituierenden Sitzung eingefunden. Die Gewählten wurden verpflichtet, Karl-Heinz Frieden zum Stadtbürgermeister für die nächsten fünf Jahre ernannt.

Konz. Das erste Treffen nach der Wahl: Der Konzer Stadtrat ist am Dienstagabend zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Dementsprechend stand zuvorderst auf der Tagesordnung die Verpflichtung der Ratsmitglieder.

"Es ist ein einfacher und nicht schmerzlicher Vorgang", kommentierte Stadtbürgermeister Karl-Heinz Frieden den Ablauf der Formalien. Wegen der momentanen Urlaubszeit waren nicht alle gewählten Mitglieder anwesend, einige Plätze blieben frei. Alle Anwesenden verpflichtete Frieden der Reihe nach per Handschlag. Das Stadt-Oberhaupt wünschte "eine gute Zusammenarbeit über alle Fraktionen hinweg".

An den Mehrheitsverhältnissen innerhalb des Rates hat sich nach der Kommunalwahl im Juni nichts Grundlegendes geändert. Zwar musste die SPD ihre Stellung im Rat als zweitstärkste Fraktion an die FWG abgeben, das dürfte an den Abstimmungsergebnissen - soweit sich die Ratsmitglieder an der Fraktionsmeinung orientieren - nichts verändern.

Die SPD besetzt nur noch sieben Plätze, die FWG nunmehr acht. Die CDU hat Stimmen für zwölf Sitze sammeln können, die Grünen für drei und die FDP für zwei. Sollten die CDU, FWG und FDP wie in den Vorjahren weiterhin zusammenarbeiten, haben sie zusammen 22 Stimmen, die SPD und die Grünen 10.

Die Fraktionen haben sich inzwischen auch auf ihre Vorsitzenden geeinigt: Bei der CDU geht der Posten an Bernhard Henter, der diese Funktion vor einigen Jahren bereits innehatte. Sein Vorgänger Wulf Zschauer bildet zusammen mit Rainer Schons das Stellvertreter-Duo.

Vieles beim Alten, manches ist neu



Alfons Maximini behält den Vorsitz bei der SPD-Fraktion (Stellvertreter: Werner Nägler, Geschäftsführer: Hartmut Karmeier), Hermann-Josef Momper bei der FWG (Stellvertreter: Norbert Reinert, Lothar Schmitt) und Claus Piedmont bei der FDP (Stellvertreter und einziges weiteres FDP-Mitglied im Rat: Franz Görtz). Nach dem Ausscheiden von Wolfgang Hertel übernimmt Martina Werheim den Vorsitz bei den Grünen. Ihr Vertreter ist Sascha Gottschalk, der für Klaus Rohles nachgerückt ist. Rohles hat sein Mandat nicht angenommen. Nach Auskunft von Gottschalk seien die Grünen darum bemüht, die Arbeit in den Gremien auf viele Schultern zu verteilen. Daher werde Rohles im Verbandsgemeinderat aktiv und Gottschalk im Stadtrat.

Eine zweite Formalie bestimmte die Stadtratssitzung: Manfred Wischnewski, erster Beigeordneter der Stadt, ernannte Karl-Heinz Frieden zum Stadtbürgermeister. Amtsinhaber Frieden war bei der Wahl im Juni als Alleinkandidat angetreten und erreichte ein Ergebnis von 81 Prozent.

Anschließend beschäftigten sich die neuen Ratsmitglieder mit dem Bebauungsplan in Könen - dem Grund für die etwas dringlich einberufene Sitzung (ausführlicher Bericht folgt).

Die Beigeordneten der Stadt sollen in der nächsten Sitzung des Rats am 25. August gewählt werden.

Meinung

Das Orakel der Sitzordnung?

Es hatte etwas vom ersten Schultag nach den großen Ferien. Da ist die Spannung groß, die Altvertrauten wiederzusehen, die Neuzugänge zu begrüßen und vor allem: sich den eigenen Platz zu suchen. Das stellte bei der Sitzung am Dienstagabend eine besondere Herausforderung dar, standen die Tische doch anders als gewohnt. Und dennoch: Es war wie immer. Die SPD und die Grünen dominierten die eine Seite und saßen der CDU-Mannschaft gegenüber. Nur die FWG hielt sich nicht so ganz starr an die Ordnung und teilte sich auf. Ist das vielleicht ein mehr oder weniger bewusstes Vorzeichen auf das, was noch kommen mag? Bislang galt die FWG immer recht CDU-nah. Vielleicht brechen jetzt andere Zeiten an. a.pipke@volksfreund.de

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