Die Tage des Hallenbads sind gezählt
Bald hat es sich im Konzer Hallenbad ausgeplanscht. Mitte Mai soll es geschlossen werden. Der Grund für das frühe Aus: Eigentlich wären Arbeiten zur Instandsetzung notwendig. Doch weil der Neubau kurz vor der Tür steht, schließen die Pforten bereits im Mai.
Konz. Wasserratten sollten langsam Abschied nehmen vom alten Hallenbad in Konz. Sie können diese Saison noch ins Freibad ausweichen. Doch danach ist vorerst Schluss mit dem Badebetrieb in Konz.
Ideen für ein neues Bad bestehen schon seit Jahren, in den vergangenen Monaten haben der Verbandsgemeinderat und Ausschüsse unter Beteiligung der Stadt Konz konkrete Schritte für den elf Millionen Euro teuren Neubau am alten Standort in die Wege geleitet. Kürzlich hatte es auch eine Absprache zwischen Bürgermeister Karl-Heinz Frieden und den Fraktionsvorsitzenden zum mittelfristigen Zeitplan gegeben. Das Resultat: "Wir lassen den Hallenbadbetrieb beim Übergang in die Freibad-Saison einschlafen", sagt Bürgermeister Frieden. Etwa Mitte Mai werde das Freibad geöffnet. "Und wenn die Saison des Freibads endet, endet auch der Schwimmbad-Betrieb", erläutert er weiter.
Mit dem Baubeginn des neuen Bads rechnet Frieden ab Mitte 2011, den Abschluss der Abbrucharbeiten vorausgesetzt.
Unter "normalen" Bedingungen hätte das Bad noch länger geöffnet werden können. Das frühzeitige Aus hat der jüngste Tüv-Bericht verursacht. Demnach seien laut Frieden im Hallenbad Sanierungen an Heizung und Lüftung vonnöten, die noch in diesem Jahr erledigt werden müssten. "Wenn alles Din-gemäß hergerichtet würde, verursachte das Kosten von etwa 160 000 Euro", erläutert Frieden. 160 000 Euro für Maßnahmen, von denen das Bad nur eine kurze Zeit lang profitieren würde. Zumal sei nicht sicher, ob es bei Arbeiten im alten Schwimmbad letztlich bei der Kostensumme bliebe. Summa summarum: Das Bad wird früher dichtgemacht.
Neben den Hobbysportlern und Plansch-Fans sind es vor allem Vereine und Schulen, die etwa zwei Jahre lang ohne Bad auskommen müssen.
Derzeit laufen Gespräche, inwieweit das Trierer oder Saarburger Bad noch Kapazitäten haben, die Schwimmwilligen aus Vereinen und Schulen bei sich aufzunehmen. "Das wird schwierig", sagt Werner Bonertz, Leiter des Trierer Bads, im TV-Gespräch. "Von der Belegung her sind wir eigentlich zu." Dennoch suche die Stadt Trier nach Möglichkeiten, vor allem den Konzer Schulen freie Bad-Stunden anbieten zu können. Kapazitäten gebe es hingegen noch im Saarburger Schwimmbad, sagt Badleiter Dieter Speck. Über konkrete Kooperationen sei allerdings bislang nicht gesprochen worden. Solange die Freibad-Saison läuft, sei die Problematik noch nicht allzu akut. Eins steht allerdings fest: "Wir arbeiten zusammen." EXTRA Inhaber von Zeitkarten haben die Wahl: Entweder wird ihnen der entsprechende Geldbetrag für den restlichen Zeitraum erstattet oder sie die können die Karte für den Besuch des Hallenbads in Trier nutzen. "Da helfen wir gerne aus", sagte Badleiter Bonertz. Besucherzahlen: Nach Angaben von Achim Lutz, Pressesprecher der Verwaltung, besuchten in 2009 etwa 51 000 Schwimmgäste das Hallenbad, 10 500 Besuche waren von Schülern. Von Mitgliedern der Vereine wie der DLRG und der TG Konz sowie der Bundeswehr und anderen Gruppierungen wurden etwa 6400 Besuche gezählt. (api)