Dorfentwicklung Die Treppe für den Turm wird teurer als geplant

Freudenburg · 18 000 Euro mehr soll die Treppe kosten, um die der Aussichtsturm am Freudenburger Mehrgenerationenplatz noch ergänzt werden soll. Ein Grund: ein Messfehler des beauftragten Ingenieurbüros.

 In den noch hohlen Turm in der Stadtmauer soll eine Treppe eingebaut werden.

In den noch hohlen Turm in der Stadtmauer soll eine Treppe eingebaut werden.

Foto: Marion Maier

Der Turm in der mittelalterlichen Stadtmauer von Freudenburg am Mehrgenerationenplatz soll – wie im Mittelalter vermutlich auch – wieder ein Aussichtsturm werden. Noch ist das Bauwerk innen komplett leer. Es braucht also eine Treppe, um nach oben zu kommen. Die hat der Ortsgemeinderat im April bereits beauftragt.

Auf der Grundlage der Planungen eines saarländischen Ingenieurbüros sollte ein Metallbaubetrieb die Treppe herstellen. Vereinbart war, dass die Firma auch die Statik erstellt und sie von einem Prüfstatiker prüfen lässt. Kosten für alles komplett: 53 200 Euro. So weit, so gut. Doch als die Metallbaufirma mit einem Rotationslaser, einem sehr genauen Messgerät, die Höhe des Turms überprüfte, stellte sich heraus: Sie lag höher, als die Höhe, die im Plan drinstand. Die Differenz betrug 80 Zentimeter. 8,40 Meter ist der Turm nach neuester Messung also hoch.

Die Denkmalpflegebehörde monierte zudem, dass die Treppe laut Ursprungsplanung am Turm verdübelt werden sollte. Das lehnte sie ab. Also musste das Bauwerk freistehend geplant werden.

Daraufhin musste die Metallbaufirma die Statik anpassen. Die Treppe musste um drei weitere Stützen ergänzt werden. Für die zusätzlichen Stützen wird ein stärkeres Fundament benötigt, das heißt die Betonplatte muss 30 statt 20 Zentimeter dick sein. Zudem müssen zusätzliche Zugverbände, Querstreben und Stützdübel sowie eine stärkere Verrohrung eingeplant werden.

Ein weiteres Problem tauchte auf: Wegen der geänderten Höhe wäre die Treppe zu steil geworden. Deshalb muss ein zusätzliches Podest eingebaut werden.

Durch alle diese Veränderungen sind die Kosten für die Treppe gestiegen. Die Firma beziffert sie auf 71 200 Euro, das sind 18 000 Euro mehr als ursprünglich angenommen. „Fehler können passieren“, sagte Ortsbürgermeister Bernd Gödert in der Ortsgemeinderatssitzung, in der das Thema auf der Tagesordnung stand, und schränkte sogleich wieder ein: „Am besten passieren keine.“ Er erläuterte, dass sich die Fördersumme voraussichtlich nicht erhöhen würde. Da beim Mehrgenerationenplatz voraussichtlich Kosten eingespart werden, ist die Finanzierung laut Vorlage für die Ratssitzung dennoch gesichert.

Freudenburgs Ortsbürgermeister Bernd Gödert wies außerdem daraufhin, dass das Ingenieurbüro sein Honorar nach dem Ursprungspreis berechne. Dies mache ein paar Tausend weniger aus. Der Ortsgemeinderat stimmt schließlich mehrheitlich dafür, es bei dem Auftrag mit den neuen Zahlen zu belassen. Drei Ratsmitglieder enthielten sich, ein Ratsmitglied stimmte gegen diesen Vorschlag.

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