Die unsichtbare Dritte

BITBURG/TRIER. Die B 51 soll zwischen Helenenberg und Meilbrück dreispurig und Kreuzungsbereiche sicherer werden. Baubeginn der Maßnahme, die den Bund rund 11,5 Millionen Euro kosten soll, ist frühestens 2007.

Müssten Autofahrer für jedes Schimpfwort, das sie im Laufe ihres Pendlerdaseins zwischen Bitburg und Trier von sich geben, einen Euro zahlen, dann wäre die B 51 saniert, könnte - wenn es denn gewünscht wäre - sechsspurig ausgebaut, überdacht und beleuchtet werden und jeden Ort umgehen, der auch nur im Entferntesten etwas mit der Streckenführung der Bundesstraße zu tun hat. Denn Menschen, die auf diesen 30 Kilometern tagtäglich unterwegs sind, ärgern sich oft: über zu viele Lastwagen und zu wenig Möglichkeiten, diese zu überholen. Das soll sich jetzt ändern, zumindest streckenweise. Der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Trier hat das Planfeststellungsverfahren für einen dreispurigen Ausbau des 4,8 Kilometer langen Abschnitts zwischen Meilbrück und Helenenberg beantragt.Brücken kommen, Ausfahrten verschwinden

"Es geht im Grunde darum, die Strecke sicherer zu machen", sagt Hans-Michael Bartnick, Leiter des LSV-Planungsbüros. So sieht der Plan abwechselnd Überholspuren in beide Richtungen vor, aber auch eine Änderung der gefährlichen und unfallträchtigen Kreuzungsbereiche. Anstelle der beiden Abzweigungen in Richtung Ides- und Idenheim, sollen Brücken entstehen, die ein reibungsloses Überqueren der B 51 ermöglichen. Auf- und Abfahrten wird es dort allerdings nicht mehr geben - das heißt: Wer aus Gilzem oder Idesheim auf die B 51 möchte, muss über Helenenberg fahren. Oder über Meilbrück. Dort nämlich, zwischen Meilbrück und der Abfahrt Meckel, soll eine weitere Brücke gebaut werden, mit Auffahrmöglichkeit in beide Richtungen der Bundesstraße. Was die erweiterte Fahrspur betrifft, so sieht der Plan derzeit vor, dass in Richtung Trier von Meilbrück bis Höhe Weinsfelder Hof überholt werden kann und dort die Überholspur bis Helenenberg auf der Gegenfahrbahn verläuft.Vierspuriger wird es dadurch nicht

Bis Autofahrer in den Genuss einer möglichen Fahrzeitverkürzung kommen, wird es allerdings noch eine Weile dauern. Frühestens 2007 kann mit dem 11,5 Millionen teuren Bau, der vom Bund finanziert wird, begonnen werden - "wenn nicht geklagt wird", sagt Bartnick. Vom 24. Januar bis 23. Februar kann der Plan in den Verbandsgemeindeverwaltungen Bitburg-Land und Irrel eingesehen werden. Wer dann Einwände hat, kann diese binnen einer Frist einreichen. Wer allerdings das Einspruchsrecht dazu nutzen möchte, die Straße endgültig für Transitverkehr zu sperren, wird wenig Aussicht auf Erfolg haben. "Wir sehen von unserer Seite nicht die Möglichkeit, die B 51 für LKW zu sperren", sagt Bartnick, und selbst wenn sie gesperrt würde, ließe es sich nur schwer überwachen. "Auch der Bund, der so viel Geld in die B 51 investiert, dürfte daran kein Interesse haben." Es kommt aber auch noch ein technisches Problem hinzu. Durch eine Transitsperre müssten rund 3000 zusätzliche Lastwagen über die Brücke bei Ehrang zwischen A 64 und Dreieck-Moseltal fahren (der TV berichtete) - eine Belastung, die nach Angaben des Mainzer Verkehrsministeriums ohne aufwändige und teure Sanierung des Moselübergangs nicht zu verkraften wäre. Die Brummis bleiben also weiterhin, können dafür aber öfter überholt werden. Dem Traum vom vierspurigen Ausbau rückt man mit der zusätzlichen Fahrspur zwischen Meilbrück und Helenenberg allerdings kaum näher. "Vierspurig wird man die Strecke mit Sicherheit nicht mehr ausbauen", sagt der Leiter des Planungsbüros, "sondern es wird nur punktuelle Verbesserungen geben. Dort, wo Unfallschwerpunkte sind." Es wird sich also einiges ändern, aber längst nicht alles. Wer viel auf der B 51 unterwegs ist, kann - wenn die dritte Spur dann da ist - möglicherweise einige Sekunden seines Arbeitstags oder ein paar Stunden seines Lebens neu verplanen. Wer sich nicht gerne wiederholt, sollte diese Zeit dafür nutzen, neue Schimpfwörter zu kreieren.

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