Die weiße Last
Rückkehr der weißen Pracht: Mit bis zu 15 Zentimetern Neuschnee hat sich der Winter im Hochwald zurückgemeldet. Auf den Straßen krachte es mehrfach, mehrere Menschen wurden dabei verletzt.
Hermeskeil. Viele Einwohner im Hochwald werden sich am frühen Freitagmorgen wohl zunächst körperlich betätigt haben - mit einer Schneeschippe in der Hand. Der Winter hat die Höhenlagen zwischen Kell am See und Morbach weiterhin in seinem Griff: Rund 15 Zentimeter Neuschnee kamen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag herunter und brachten nicht wenige Autofahrer ins Rutschen. Am Morgen musste die B 52 bei Hermeskeil für den Schwerlastverkehr zeitweilig gesperrt werden. Zwar hörte es gegen Mittag auf zu schneien, dafür hielten nun die Bäume der weißen Last auf ihren Zweigen nicht stand und knickten um - prompt war die B 52 zwischen Reinsfeld und Farschweiler erneut blockiert und blieb es bis gegen 17.30 Uhr. Dann wurde die Sperrung aufgehoben. Die L 146 zwischen Reinsfeld und Holzerath werde man aber wohl bis Samstag wegen Schneebruch für den Verkehr schließen, so Arnold Eiden, Leiter der Straßenmeisterei Hermeskeil, der am Freitagabend und in der Nacht in den Höhenlagen mit weiterem Neuschnee rechnete. Die glatten Straßen waren offenbar auch der Grund für mehrere Unfälle. Auf der A 1 befanden sich etwa Polizei und Feuerwehr in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Dauereinsatz: Innerhalb weniger Stunden krachte es auf einem nur wenige Kilometer langen Streckenabschnitt der Autobahn im Bereich Reinsfeld insgesamt sieben Mal. Bei den Unfällen wurden nach Angaben der PolizeiSchweich ein Mensch schwer und zwei weitere leicht verletzt. Sachschaden: 85 000 Euro. Leicht verletzt wurden am Donnerstagabend auch zwei Sanitäter der Rettungswache Hermeskeil. Sie waren auf der L 152 nach Beuren unterwegs, als ihr Einsatzfahrzeug bei starkem Schneetreiben und glatter Straße ins Schleudern geriet, von der Fahrbahn abkam und im angrenzenden Feld seitlich umkippte. SKISPASS am Erbeskopf? Der Schneefall hat auch im Hunsrück den Verkehr behindert. So gab es laut der Morbacher Polizei zwar keine Unfälle zu verzeichnen, dafür aber jede Menge gebrochene Bäume. Nutznießer des Schneefalls könnte der Erbeskopf sein. Klaus Hepp, Geschäftsführer des Wintersportzentrums, spricht von 30 bis 35 Zentimetern Neuschnee. Sofern es gelinge, die unter dem Neuschnee teils vereiste Piste zu präparieren, könnten am heutigen Samstag wieder die Lifte laufen. Schneetelefon: 06504/316 oder 716 (urs)
