Diebe verwüsten Gräber in Grimburg

Grimburg · Zerstörte Grabbepflanzungen, bestürzte Bewohner: 19 Ruhestätten sind in der Nacht zum Freitag auf dem Grimburger Friedhof verwüstet worden. Die Diebe hatten es auf Blumen und Sträucher abgesehen.

Grimburg. "So etwas habe ich noch nicht erlebt", sagt Martina Lauer. "Das ist einfach nicht nachvollziehbar." Fassungslos steht sie vor dem Grab ihrer Mutter. Es ist eins von 19 Gräbern des Grimburger Friedhofs, das in der Nacht zum Freitag von bislang unbekannten Tätern geschändet worden ist. Blumen und Sträucher, teilweise auch komplette Pflanzenschalen sind laut Polizei Hermeskeil gestohlen worden. Der Schaden beträgt rund 1000 Euro.
Statt der blühenden Frühlingspflänzchen klaffen tiefe Löcher auf den Gräbern. Eine Spur der Verwüstung zieht sich über den oberen Teil des Friedhofs. Herausgerissene Blumen liegen auf einigen Ruhestätten, Erde ist über den Weg bis zum Tor verstreut. Von den schweren Blumenschalen sind an vielen Stellen nur noch die Abdrücke übrig.
"Vor Ostern habe ich erst neu gepflanzt", erzählt Martina Lauer weiter. In der Nähe des Steins hätten ein Lebensbaum sowie ein kleines Buchsbäumchen gestanden, und vorne sei das Grab komplett mit Veilchen voll gewesen. "Und jetzt ist alles weg." Ungläubig schüttelt sie den Kopf.
Nach und nach treffen immer mehr Anwohner am Friedhof ein. Sie alle wollen sich vergewissern, ob die Gräber ihrer Verwandten und Bekannten unter den verschandelten sind. "Hier ist ja alles weg", ruft ein älterer Mann, als er die Gräber sieht. Auf einigen stehen tatsächlich nur noch die Steinfiguren und Kerzenhalter aus Metall. "Ich hätte geglaubt, die klauen Metall, aber nicht Pflanzen."
Dass Blumen auf dem Friedhof ausgegraben und mitgenommen werden, ist auch der Polizei in Hermeskeil neu. Sie spricht von einem "äußerst verwerflichen Diebstahl". Die Ermittler gehen aufgrund der Spuren davon aus, dass die Täter die gestohlenen Gegenstände zum Parkplatz geschleppt und sie dort in ein Auto oder einen Lastwagen geladen haben.
"Es ist wirklich eine Schande", ärgert sich Rosemarie Paulus. Das Grab ihrer Mutter ist zum Glück nahezu unversehrt geblieben. Lediglich eine Schale fehlt. "Aber wie soll das denn weitergehen, wenn es einmal so angefangen hat?"
Wer macht so etwas? Das ist die Frage, die sich die meisten Friedhofsbesucher stellen. "Ich glaube nicht, dass man damit viel Geld machen kann", sagt Martina Lauer. Vielleicht sei es auch nur jemand, der eine große Zerstörungswut habe. Ihr bleibe nun aber nichts anderes übrig, als die Ruhestätte ihrer Mutter noch mal neu zu bepflanzen.
Die Polizei in Hermeskeil bittet um Hinweise unter Telefon 06503/91510.

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