Kommunalpolitik Wohin mit einer neuen Trauerhalle in Freudenburg?

FREUDENBURG · Einige Projekte, die Geld kosten, werden im Freudenburger Ortsgemeinderat diskutiert. Darunter ein undichtes Dach auf dem Bürgerhaus und eine Toilette für die Dorfplatzbesucher.

 Per Handschlag geht nicht: Ortsbürgermeister Alois Zehren (links) führte Nachrücker Andreas Holbach per Ellenbogengruß in sein Amt ein.

Per Handschlag geht nicht: Ortsbürgermeister Alois Zehren (links) führte Nachrücker Andreas Holbach per Ellenbogengruß in sein Amt ein.

Foto: Herbert Thormeyer

Eine Amtseinführung einmal anders: Da Michael Thömmes (Freie Liste Freudenburg) weggezogen ist, erlischt damit auch sein Mandat. Nachrücker ist Andreas Holbach. Üblich ist der Handschlag, wegen Corona jedoch verboten. So wird das neue Ratsmitglied eben per Ellbogengruß in das Gremium aufgenommen. Sieht ulkig aus, geht aber nicht anders.

Gleich geht es mit einem Thema weiter, das Potenzial zum Dauerbrenner hat: Mit dem Bau einer neuen Trauerhalle will der Rat so allmählich zu Potte kommen. „Mit einer Entscheidung sei nicht vor dem 6. November zu rechnen, habe ich vom Bistum erfahren“, sagt Ortsbürgermeister Alois Zehren. Viele Mails und Telefonate gingen dieser Auskunft voraus. Der Pfarrverwaltungsrat hat schon lange einstimmig dafür plädiert das kleine neue Gebäude in einen Teil des Pfarrgartens zu stellen. „Wir brauchen doch nur 100 Quadratmeter“, sagt der Ortschef. Aber das Grüne Licht vom Bistum lässt weiter auf sich warten.

Auf dem Plan steht die komplette Neugestaltung des Friedhofs, denn, so Zehren: „Auf 20 Beerdigungen kommt mittlerweile nur noch eine Erdbestattung.“ Der Rest sind Urnen, was viel Gestaltungsspielraum bringt. Mit der Planung wird das Büro BGH Plan aus Trier beauftragt. In Workshops will der Rat daran mitarbeiten. Die Ermittlung von Grundlagen und die Vorplanung der Trauerhalle gehen an das Büro Stein- Hemmes- Wirtz aus Kasel.

Sorgen bereitet den Gemeindevertretern das 100 Jahre alte Dach des Bürgerhauses, das nach einem Sturmschaden undicht wurde. „Den Schaden zahlt die Versicherung, aber eine Fachfirma muss sich das mal anschauen“, sagt Zehren. Die Wahl fällt auf die Firma Kohn aus Saarburg, die auch schon das Dach des Alten Amtshauses abgetragen hat. 60 000 Euro stehen für eine Reparatur zur Verfügung.

Viel Geld kostet auch die Erneuerung der Heizungsanlage in der Grundschule, nachdem dort einer von zwei Heizkesseln ausgefallen ist. Die geschätzten Kosten von 130 000 Euro müssen über einen Nachtragshaushalt aufgebracht werden.

Noch stärker ins Kontor schlagen die Sanierungsmaßnahmen für einen verbesserten Brand- und Unfallschutz in der Kindertagesstätte. „Wenn wir das nicht machen, riskieren wir die Betriebserlaubnis“, macht der Ortschef den Ernst der Lage klar. 235 000 Euro müssen dieses und nächsten Jahr von den Ortsgemeinden Freudenburg, Kastel-Staadt und Kirf, von denen die Kita gemeinsam genutzt wird, locker gemacht werden.

Über dieser Entscheidung schwebt die eventuelle Entscheidung der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell in Merzkirchen eine neue Kita zu bauen, was die Verteilung der kleinen Nutzer auf eine neue Basis stellen könnte.

 Links unterhalb des historischen Stadtturmes wird eine Toilette für die Besucher gebaut.

Links unterhalb des historischen Stadtturmes wird eine Toilette für die Besucher gebaut.

Foto: Herbert Thormeyer

Einfach ist da eine weitere Entscheidung: Das Fundament einer Toilettenanlage unterhalb des historischen Turms auf dem Dorfplatz ist bereits fertig. 55 000 Euro stehen für den Bau des „Häuschens“ bereit, der jetzt angegangen werden soll. Schließlich stehen nur noch kleinere Arbeiten im Turm an, der damit zur Aussichtsattraktion des Ortes wird.

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