Dieses Haus muss weg!

Freudenburg · Den weiten Blick haben bislang nur die früheren Besitzer des Hauses Torweg 5 genossen. Der Ortsgemeinderat Freudenburg hat jüngst den Abrissauftrag für dieses inzwischen marode Anwesen vergeben. Das Grundstück wird Teil des künftigen Dorfplatzes Weiher, der auch mit dem sogenannten Mozartweg verbunden werden soll.

 Dieses Haus weicht dem neuen Dorfplatz für Freudenburg. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Dieses Haus weicht dem neuen Dorfplatz für Freudenburg. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Freudenburg. Für ein neues Zentrum im Schatten der historischen Stadtmauer von Freudenburg wird Platz geschaffen. Der Gemeinderat hat jüngst der Firma AB RE Trans GmbH aus dem saarländischen Beckingen für 41 650 Euro einen Abrissauftrag erteilt. "Wir gewinnen hier zusätzlich 250 Quadratmeter für den Dorfplatz Weiher", sagt Ortsbürgermeister Bernd Gödert.
Rund 30 000 Euro kostete der Kauf des maroden Hauses. Der Reiz dieses Grundstückes liegt laut Gödert in der grandiosen Aussicht ins Tal des Freudenburger Baches und auf den Herrenwald. Die sollen auch die künftigen Besucher des Platzes genießen können.
Noch steht nicht fest, ob die gesamten 800 Quadratmeter Grundstücksfläche in die Planungen des Büros Paulus und Partner in Wadern integriert werden können. "Das Grundstück fällt terrassenförmig ab, was durchaus seinen Reiz haben kann", findet der Ortschef.
Kernstück des Platzes, der rund 350 000 Euro kosten wird, ist die noch zu sanierende Stadtmauer, die abends und nachts angestrahlt werden wird. Sie soll für 230 000 Euro im alten, historischen Glanz erstrahlen. Die Förderanträge für den Platz aus der Dorferneuerung des Landes laufen bereits. Für die Stadtmauer holt sich Freudenburg noch Rat aus Mainz ein, welcher Topf für einen Zuschuss angezapft werden kann.
"Die Idee eines Dorfplatzes am Torweg ist ideal", sagt Beate Brammer. Die Freudenburgerin glaubt, dass dieser ein idealer Ort beispielsweise für Vereinsfeste sein könnte. Sie hofft, dass einige der Ideen, die im Zuge der Dorfmoderation entwickelt wurden, umgesetzt werden. "Eine Galerie mit Café oder eine Treppe im Turm, die auf die Stadtmauer führt, wären schon schön", sagt Brammer. Da sei es dann auch verschmerzbar, dass für den neuen Treffpunkt im Zentrum ein altes Haus abgerissen werde.
Verein befreit Weg von Gestrüpp


Zwischen dem Grundstück für den Dorfplatz und der historischen Stadtmauer führt der sogenannte Mozartweg durchs Tal direkt zur Burg. "Da hat sich der Heimatverein mächtig ins Zeug gelegt, um den Weg von wucherndem Grün zu befreien", lobt Gödert. Aber auch hier muss noch in Eigenleistung eine Mauer ausgebessert werden. Warum der Weg nach dem österreichischen Komponisten benannt ist, wisse kein Mensch. "Alles wird streng vom Denkmalschutz begleitet. Nur historisch korrekte Materialien dürfen verwendet werden", weiß Gödert. Die Steine des abgerissenen Hauses werden auf Granulatgröße zerkleinert und dienen dann als "Bodenplatte" des Dorfplatzes.
"Mit der Fertigstellung des Platzes und der Mauer rechne ich nicht vor Ende 2016, eher in 2017", macht Gödert die Dimension des Projektes klar, mit dem auch mehr Touristen nach Freudenburg gelockt werden sollen.
Extra

Für die Investitionen in Straßen werden die Besitzer bebauter oder bebaubarer Grundstücke herangezogen. In Freudenburg gilt der wiederkehrende Beitrag, das heißt: Immer, wenn eine Straße oder Gehwege über eine Erhaltungsmaßnahme hinaus neu gestaltet werden, wird bei allen Beitragspflichtigen ein Beitrag erhoben. Der wird zwar häufiger erhoben, ist aber erheblich niedriger, als wenn nur die Betroffenen zahlen. Aktuell werden die Beitragsbescheide für die Investitionen des Jahres 2014 verschickt. Auskunft gibt bei der Verbandsgemeindeverwaltung Günter Reiter unter Telefon 06581/81-231. doth

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