Dirk singt Dylan

Dirk Darmstaedter hat in diesem Jahr schon sein zweites umjubeltes Konzert in der Wawerner Synagoge gegeben. Vor ausverkauftem Haus widmete sich der Hamburger Sänger diesmal auf seine eigene Art dem Werk Bob Dylans.

Dirk Darmstaedter singt in der ausverkauften Wawerner Synagoge Songs von Bob Dylan. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Wawern. (dt) Kurz vor Beginn des Konzertes entzündet eine Besucherin noch schnell ein paar Kerzen auf den Simsen der ehemaligen Synagoge in Wawern. Symptomatisch für die familiäre, fast schon intime Atmosphäre beim Gastspiel von Dirk Darmstaedter. Der Frontmann der - in den 90er Jahren sehr angesagten - Gruppe "Jeremy Days" hat Gitarre und Mundharmonika mitgebracht, um seine Interpretationen berühmter Bob-Dylan-Songs zu präsentieren.

Mit knapp 60 Zuhörern ist die Synagoge schon rappelvoll, eine sehr spezielle Atmosphäre, wenn die Musiker den Zuschauern fast schon "auf dem Schoß" sitzen.

Alle sind bestens gelaunt, Dirk erzählt Anekdoten, und die Leute sind begeistert, von Anfang an. Viele waren wohl schon beim "legendären" Frühjahrkonzert an einem eiskalten Märztag, das schweißt zusammen, man kennt sich.

Darmstaedter legt auch musikalisch fulminant los, "Mr. Tambourine Man" hat hohen Wiedererkennungswert, schon jetzt wippt, schnippt und klatscht das Publikum.

Glücklicherweise versucht Dirk Darmstaedter nicht, das Idol Dylan zu imitieren, er ist Enthusiast und Profi genug, um seinen eigenen Stil zu finden. Klassiker um Klassiker folgt, Andreas Becker (40) aus Konz ist begeistert: "Ich kannte Dylans Musik noch nicht so, aber was Dirk mit seiner Gitarre daraus macht, ist toll. Ich schließe die Augen und genieße."

Dirks Kumpel Lars Plogschties begleitet an den Percussions und diversen eigentümlichen Klang-Erzeugungsinstrumenten Marke Eigenbau.

Die beiden spielen zwei komplette Sets, "bis der Arzt kommt", sagt Darmstaedter.

Dazwischen immer wieder witzige und interessante Anekdoten über Bob Dylan oder das Familienleben der Darmstaedters im New Jersey der 1970er Jahre, die Cocktailparties und schrillen Hippie-Outfits müssen legendär gewesen sein. Den gelungenen Abend beschließen einige eigene Stücke, unter anderem von den "Jeremy-Days".

Nach zwei Zugaben dürfen sich dann Lars und Dirk zusammen mit dem begeisterten Publikum ein Glas Saarwein genehmigen.