Umwelt Bürgerinitiative sieht Gefahr für Schwarzstörche

Mettlach/Freudenburg · Um fünf Windräder bei Mettlach-Weiten zu bauen, will die Firma Abo-Wind vor Gericht ziehen. Eine Wählergruppe fordert von der Gemeinde, den Nutzungsvertrag zu kündigen.

Schwarzstorch sowie Schwarz- und Rotmilan haben dem Projektentwickler Abo-Wind erst mal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wegen der seltenen Vögel hat das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) den Antrag der Firma aus Wiesbaden abgelehnt, fünf 200 Meter hohe Windräder im Terrain Wintersteinchen bei Weiten hochzuziehen. Doch auf diesem Erfolg dürfen sich Joachim Mohr und seine Mitstreiter der Bürgerinitiative (BI) „Windkraft mit Vernunft“ Orscholz, Weiten, Freudenburg nach den Worten von Mohr nicht ausruhen. „Denn der Projektentwickler hat Widerspruch gegen den ablehnenden Bescheid eingelegt“, sagt der Schriftführer der BI. Und weiter: „Der Widerspruch hat uns motiviert, noch fleißiger zu werden.“

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats haben sich die BI-Mitglieder erneut an den Bürgermeister Daniel Kiefer gewandt. Ihr Ziel ist laut Mohr klar: Wegen der seltenen Tiere muss der Windpark verhindert werden. Jetzt werden sich aber zunächst die Richter des Verwaltungsgerichtes in Saarlouis mit der Sache auseinandersetzen. Laut Mohr ist die BI vorsichtig zuversichtlich. „Wir beobachten die Tiere weiter auf ihren Flugrouten und halten die Erhebungen weiter fest“, sagt er. Die Erkenntnisse seien sowohl für die Genehmigungsbehörde als auch für das Gericht von Belang. Seit März, nach Rückkehr aus den Winterquartieren, habe die BI mehr Schwarzstörche bei ihrem Flug durch die Konzentrationszone registriert als vergangenes Jahr.

Die Freien Bürger Mettlach (FBM) fordern den Mettlacher Bürgermeister Daniel Kiefer auf, den Nutzungsvertrag mit Abo-Wind zu kündigen. Dies ist nach Ansicht von FBM-Fraktionschef Joachim Badelt nun möglich, da das LUA die erforderliche immissionsschutzrechtliche Genehmigung verweigert hat.

Nach den Worten von Bürgermeister Daniel Kiefer hat sich vor gut zwei Jahren die Mehrheit im Gemeinderat für den Windpark ausgesprochen. Jetzt seien die Gerichte am Zug. Über einen möglichen Ausgang des Verfahrens will er nicht spekulieren. Das Ende sei offen. Das Vogel-Monitoring werde fortgesetzt.

Die Konzentrationsfläche liegt auf Land, das der Gemeinde gehört. „Die Pacht von 210 000 Euro jährlich, die für die geplanten fünf Windräder zwischen Weiten und Orscholz vereinbart worden ist, ist in Zeiten klammer Kassen nicht zu verachten“, sagt Kiefer. Den Vorstoß von Badelt, den Nutzungsvertrag zu kündigen, würden die Juristen der Gemeindeverwaltung prüfen. Es müssten berechtigte Gründe vorliegen, um aus dem Vertrag auszusteigen.

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