Dolce vita mit ligurischer Musik in der Gießhalle

Saarburg · Einen italienischen Abend fernab aller Klischees hat das Ensemble I Liguriani vor ausverkauftem Haus in der alten Glockengießerei in Saarburg gestaltet. Musik und Ambiente begeisterten das Publikum.

 Das Ensemble I Liguriani (von links: Claudio De Angeli, Fabio Rinaudo, Fabio Biale, Filippo Gambetta und Michel Balatti) begeistert in der Saarburger Glockengießerei. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Das Ensemble I Liguriani (von links: Claudio De Angeli, Fabio Rinaudo, Fabio Biale, Filippo Gambetta und Michel Balatti) begeistert in der Saarburger Glockengießerei. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Saarburg. "Mit so einem Andrang habe ich nicht gerechnet", sagt Anette Barth vom Saarburger Kulturbüro und strahlt dabei mit der Abendsonne um die Wette. Wohl mehr als 100 Freunde der italienischen Lebensart sind am Samstag in die alte Glockengießerei gekommen, um die Gruppe I Liguriani zu hören und das einmalige Ambiente der alten Gießhalle und des neuen Café Urban im lichtdurchfluteten Anbau zu erleben.
I Liguriani, das ist ein Ensemble von bekannten Musikern der italienischen Volksmusikszene aus der Region im Nordwesten zwischen Mittelmeer und Alpen.
Ihre Musik - überschrieben mit "Suoni dal mondo, Klänge der Welt" - ist von vielen Ländern beeinflusst, die Ligurer sind seit jeher auch Seefahrer gewesen, da spielt sogar der Dudelsack eine Rolle. Was die fünf Musiker aus Flöte, Gitarre, Geige, Akkordeon und eben dem Dudelsack herausholen, begeistert die Zuhörer. Lieder von Krieg und Widerstand, von Liebe und Leid erzählen ganze Geschichten, der Rhythmus reicht von furiosem Stakkato bis hin zu gefühlvoll schmelzenden Balladen. Vor allem Sänger und Geiger Fabio Biale sticht heraus und nimmt das Publikum gefangen. Aber auch alle andern Musiker stehen dem nicht nach, Filippo Gambetta am Akkordeon, Michel Balatti mit der Flöte und Claudio de Angeli an der Gitarre spielen mit Hingabe. Fabio Rinaudo am Dudelsack gibt manchen Stücken einen irisch-schottischen Anschein und ist doch uritalienisch, weit entfernt von "Volare" und "Azzurro". Er moderiert, erklärt und scherzt, das Publikum ist offenbar italophon; Verständnisschwierigkeiten gibt es keine, auch dank einer charmanten Übersetzerin. Es gibt keine Gassenhauer sondern eindringliche Lieder, Canzoni, die zunächst fremdartig anmuten, sich jedoch schnell erschließen, mancher wippt und schnippt im Takt.
Das Drumherum hat Anette Barth mit ihrem Team liebevoll gestaltet, Kerzen brennen, im Innenhof sitzt das Publikum während der Pause bei Vino und Antipasti. Die Musiker strahlen zufrieden, und das Publikum erklatscht sich noch zwei Zugaben. Bravissimo! dt

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