Dorf Hochwald: Hermeskeiler Zweckverband gibt Investoren letzte Chance

Hermeskeil · Der Zweckverband Konversion lässt die privaten Investoren des Projekts Dorf Hochwalds noch nicht fallen. Das Gremium räumt ihnen eine letzte Chance ein, die Finanzierung ihres Ferienparks an der früheren Kaserne sicherzustellen. Das hat der Ausschuss am Donnerstagabend entschieden.

 Hochwaldkaserne Hermeskeil. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

Hochwaldkaserne Hermeskeil. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

Über die künftige Entwicklung an der früheren Hochwaldkaserne gibt es immer noch keine Klarheit. Der Zweckverband Konversion setzt nach seiner Sitzung am Donnerstagabend weiter auf eine touristische Nutzung des früheren Militärgeländes und bevorzugt dabei nach wie vor eine privatwirtschaftliche Lösung. Das bedeutet: Die Investoren des Projekts „Dorf Hochwald“ um den Geschäftsführer Peter Heck, die für ursprünglich 25 Millionen Euro die Kaserne in einen großen Hotel- und Ferienpark umwandeln wollten, sind trotz ihrer finanziellen Probleme weiter im Boot (siehe Extra). „Wir sind von diesem Konzept überzeugt. Wenn sie den Kaufpreis an den Bund bezahlen und ihnen die Finanzierung gelingt, werden wir sie nicht wegjagen“, sagte der Hermeskeiler Stadtbürgermeister Udo Moser (BFB) im Anschluss an die nicht-öffentliche Sitzung. Allerdings müsse diese Finanzierung bis zur nächsten Sitzung des Gremiums am 31. März endgültig sicher sein, betonte Vorsteher Michael Hülpes (CDU): „Wir geben dem Projekt noch eine allerletzte Chance.“ Landrat Günther Schartz (CDU) sagte: „Schnellschüsse kann von uns keiner erwarten.“ Er wies darauf hin, dass der Zweckverband „keinen direkten Einfluss auf die privatrechtliche zwischen dem Bund und den Investoren hat“. Nur die Bima könne den Rücktritt vom Kaufvertrag einleiten.

Parallel dazu werde man aber mit der Bima und der Landesregierung Gespräche über andere Entwicklungsmöglichkeiten an der Kaserne führen, sagte Hülpes. Die Idee einer Entwicklungsgesellschaft mit starker Beteiligung der Öffentlichkeit spielt dabei aber offenbar nur eine nachrangige Rolle. Für die Kaserne hat inzwischen ein weiterer Privatinvestor ein Angebot abgegeben. Es handelt sich um den Waderner Geschäftsmann Hans-Lothar Werth, der sich mit seiner Firma „weihnachtsbaum.de“ bereits an der Schießanlage des Übungsplatzes niederlassen wollte. Der Zweckverband hatte das aber 2009 nach langen Verhandlungen abgelehnt. Auf das aktuelle Angebot reagieren die Gremiums-Mitglieder reserviert. „Wir haben mit diesem Investor nicht unbedingt positive Erfahrungen gemacht“, sagte Hülpes. Werth, der auch Besitzer des alten Möbelwerks Felke ist, sei hauptsächlich am Bau von Fotovoltaikanlagen interessiert, so auch die Einschätzung von Reinsfelds Ortschef Rainer Spies (SPD).

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