Naturschutz Nach den Blumenwiesen kommen die Beete

HENTERN · Dorfmoderation konkret: Die Regionalgruppe Blühende Landschaft legt in Hentern einen Dorfgemeinschaftsgarten an.

 Es gibt auch Sitzgelegenheiten: Initiatoren und Gäste kommen im neuen Henterner Dorfgarten miteinander ins Gespräch.

Es gibt auch Sitzgelegenheiten: Initiatoren und Gäste kommen im neuen Henterner Dorfgarten miteinander ins Gespräch.

Foto: Herbert Thormeyer

In Hentern grünt und blüht es bereits seit einiger Zeit mehr als zuvor. Doch die farbenfrohe Blumenpracht in den Wiesen reichte der Regionalgruppe Blühende Landschaft noch nicht. In einem Dorfgemeinschaftsgarten wächst jetzt in zwölf Hochbeeten und einem Kinderbeet Gemüse. Drei Beete gibt es für Kräuter. 2000 Euro gab es aus EU-Mitteln für die Materialkosten.

Acht Arbeitseinsätze und 170 Arbeitsstunden brauchten die 18 Helfer um Gudrun Georg-Nieswandt, um das Projekt zu stemmen. Sie und ihr Mann Gerd haben viel Erfahrung mit ökologischen Gärten. „Wir haben sehr schnell die Paten für die Beete gefunden“, freut sich die Initiatorin. Denn wer ein Beet bepflanzt und pflegt, darf auch ernten. Bis zum Winter gedeihen noch Kohl, Salate, Radieschen und Lauch.

„Es ist nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein soziales Projekt“, betont die Initiatorin. Es ist ein neuer Treffpunkt im Ortskern entstanden. Hier spricht man miteinander. Thema ist meist der Garten selbst.

Auch Workshops im natürlichen Gartenbau wird es im  Henterner Dorfgarten geben. Referenten von Naturschutzverbänden sollen dafür angefragt werden. Und man denkt schon wieder einen Schritt weiter: Am Sonntag, 22. September, soll ein erster Herbstmarkt auf dem Dorfplatz stattfinden –  auch ein Ergebnis der Dorfmoderation – und vielleicht schon mit ersten Produkten aus dem Dorfgarten bestückt werden.

Bei der Pflege der Beete muss auch auf Schädlinge geachtet werden. „Da arbeiten wir ganz bestimmt nicht mit der chemischen Keule“, sagt Georg-Nieswandt. Der Trick ist die geschickte Kombination von Pflanzen in einer Mischkultur. „Auch Pflanzen können manchmal die einen Nachbarn nicht ausstehen und verstehen sich bestens mit den anderen“, erklärt sie. Ein Beispiel sind Möhren und Zwiebeln. Beide schützen sich gegenseitig vor Schädlingen.

„Ahnung“ haben und sie an andere weitergeben, ist wichtiger Bestandteil dieses Gartenkonzeptes und: Kinder an gesunde Nahrung als Selbstverständlichkeit heranführen. Darüber hinaus hilft der Garten, dass Alteingesessene besser mit Neubürgern in Kontakt kommen.

Das bestätigt Hochbeetpatin Bettina Szewczyk: „Wenn ich hierher komme, sind immer Leute da, mit denen ich reden kann. Durch den Dorfgarten geschieht auch etwas mit den Menschen.“

„Die Ortsgemeinde ist glücklich und dankbar, dass ein solches Projekt umgesetzt wurde“, freut sich Ortsbürgermeister Michael Marx. Das beweise doch, dass die Dorfgemeinschaft funktioniert. Besonderer Dank ging an Familie Grundhöfer, die das Grundstück zur Verfügung stellte, wo einst die alte Schule stand.

 Der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell, Martin Alten, findet, dass der Garten eine tolle Sache ist: „Das kann ich nur zur Nachahmung empfehlen.“ Es sei ein kleiner Baustein für mehr bewusstes Handeln und ein Umdenken.

Für Fragen und Anregungen gibt es die Mail-Adresse hentern-blueht-auf@bluehende-landschaft.de

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