Drachenflieger stürzt bei Ockfen ab

Ockfen · Schwierige Rettung aus 30 Metern Höhe: Ein Drachenflieger, der am Sonntag bei Ockfen abgestürzt ist, musste von einem Spezialtrupp der Feuerwehr aus einer Baumkrone gerettet werden. Er erlitt mehrere Brüche.

Ockfen. Wenn der Wind richtig steht, können Drachenflieger, die die Absprungrampe am Ockfener Bocksteinfels nutzen, sich bis zu einer Höhe von 300 Metern aufschwingen und einen herrlichen Blick über das Saartal genießen, ehe sie auf einer Wiese am Ockfener Ortsausgang wieder landen. Doch der Sprung, den ein 38-jähriger Mann aus der Nähe Saarbrückens am gestrigen Sonntag wagte, endete anders.
Vermutlich, weil ein Sicherheitsseil nicht oder nicht richtig befestigt war, geriet das Fluggerät ins Trudeln und stürzte ab. Glück im Unglück: Der Mann landete an der Ostseite des Ockfener Bocksteins in einer Baumkrone, die den Aufprall abfederte. Andere Drachenflieger beobachteten das Geschehen und riefen die Rettungskräfte. Verletzt, aber bei Bewusstsein, harrte der Mann in rund 30 Metern Höhe aus, bis ihn die Feuerwehr retten konnte. Ein schwieriges Unterfangen. Denn nach Auskunft der Polizei war der nächste Wirtschaftsweg so weit weg, dass der Leiterwagen nicht nah genug an die Stelle herankam, wo der Mann hing. Die einzige Lösung: Zwei Helfer des Höhenrettungszuges Saarburg wurden von dem Leiterwagen aus in den Baum herabgelassen. Dort konnten sie den Verletzten mit einem Rettungsgurt fixieren und dann die 30 Meter herablassen. Im Einsatz waren neben dem Höhenrettungszug die Feuerwehren aus Saarburg, Ockfen und Irsch. Wie der Notarzt feststellte, hatte sich der Drachenflieger mehrere Brüche am linken Bein zugezogen. Er wurde ins Trierer Brüderkrankenhaus gebracht.
Immer wieder kommt es in der Region vor, dass Drachenflieger abstürzen. Im August 2010 hatte die Höhenrettungsgruppe der VG Saarburg einen Piloten unverletzt aus einer zwölf Meter hohen Baumkrone in einem Wald bei Serrig gerettet. Auch 2008 und 2009 war es dort zu Unglücken gekommen, die jedoch überwiegend glimpflich endeten. Doch es kann auch anders ausgehen: Bei Neumagen-Dhron war 2007 ein Flieger in den Tod gestürzt, weil er vergessen hatte, sein Gurtzeug am Drachen zu befestigen. kah

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