Dramatischer Sturz - kein glückliches Ende

Ein braunes Pferd ist in Irsch auf seiner Koppel in einen alten Brunnenschacht gefallen. Nur mit Hilfe von Feuerwehr, Polizei, Tierarzt und einem Bagger konnte das Pferd nach mehr als zwei Stunden befreit werden. Trotz der vereinten Kräfte nahm die Rettung kein glückliches Ende.

 Pferd Ariane ist in einen tiefen Brunnenschacht gestürzt. Mit vereinten Kräften arbeiten Feuerwehr, Polizei und ein großer Bagger an der Rettung. Das Pferd muss später wegen schwerer Verletzungen eingeschläfert werden. TV-Foto: Andreas Sommer

Pferd Ariane ist in einen tiefen Brunnenschacht gestürzt. Mit vereinten Kräften arbeiten Feuerwehr, Polizei und ein großer Bagger an der Rettung. Das Pferd muss später wegen schwerer Verletzungen eingeschläfert werden. TV-Foto: Andreas Sommer

Irsch. Neben viel grünem Gras gibt es auf der Weide in der Zerfer Straße eine alte Brunnenanlage, die früher als Wasserversorgung für den Aussiedlerhof gedient hat. Weil diese nicht mehr genutzt wird, liegen zum Schutz Metallplatten auf dem Schacht. Nicht so an diesem Morgen. Weil der Brunnenschacht offen stand, stürzte das auf der Weide grasende Pferd in den zwei Meter tiefen Brunnen. Wie genau das Unglück passiert ist, weiß bisher niemand. "Klar ist nur, dass das Pferd rückwärts in den tiefen Schacht gestürzt ist und sich selbst nicht mehr befreien konnte", erklärt Bernhard Klein, Wehrleiter der Feuerwehr Saarburg. Das Loch hat einen Durchmesser von etwa einem Meter. "Der Kopf des Pferdes und die Vorderläufe schauten noch oben raus", meint Klein weiter. Erschwerend hinzu kam, dass der Schacht zu etwa zwei Dritteln mit Wasser gefüllt war. "Für das Tier bedeutete das eine enorme Stress-Situation", sagt Klein.

Um das Pferd, das auf den Namen Ariane hört, zu schonen, wurde nach dem Eintreffen von Polizei und Feuerwehr gegen 8.20 Uhr der Tierarzt alarmiert, der dem Tier als Erstes eine Beruhigungsspritze gab.

Doch wie sollte man Ariane aus diesem "Nadelöhr" unbeschadet wieder herausbekommen? Auch mögliche Verletzungen konnten aufgrund des engen Gefängnisses, in dem das Tier steckte, nicht festgestellt werden. Also versuchten die Helfer nach Anweisung des Tierarztes zehn bis 15 Zentimeter breite Gurte hinter den Vorderläufen "der Braunen" zu befestigen, um sie mit dem von einer Baufirma zur Verfügung gestellten Bagger aus dem Brunnen zu ziehen. "Das hat nicht funktioniert, weil das Pferd zu schwer war", klärt Klein auf. Also wurde ein Radius von etwa zwei mal zwei Meter um den Brunnen freigebaggert. Doch noch immer steckte Ariane fest. Die letzte Möglichkeit war, die beiden schweren und einen Meter dicken Schachtringe aus Beton auszuheben. Nach zweieinhalb Stunden wurde das völlig erschöpfte Tier, befestigt durch Gurte, mit dem Bagger aus der so entstandenen Grube herausgehoben. Klein dazu: "So etwas passiert nur einmal in der Feuerwehr-Karriere. Das ist sehr ungewöhnlich."

Ein glückliches Ende nahm die beherzte Rettung durch die Einsatzkräfte in diesem Fall nicht. Nach Angaben des behandelnden Tierarztes Gilbert Heinrich musste Ariane noch am gleichen Tag aufgrund ihrer schweren Verletzungen eingeschläfert werden. "Sie konnte sich nicht mehr bewegen, geschweige denn aufstehen. Wahrscheinlich wurde beim Sturz das Rückgrat gebrochen."

Die Polizei prüft, ob die Abdeckung des Brunnenschachts absichtlich durch Dritte entfernt wurde. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 06581/9155-0 bei der Polizei Saarburg zu melden.

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