Drei auf einen Streich

TRIER/SCHWEICH. Trio für Mainz: Überraschend wird der Wahlkreis 24 (Trier/Schweich) im neuen rheinland-pfälzischen Landtag mit drei Abgeordneten vertreten sein: Manfred Nink und Ingeborg Sahler-Fesel (SPD) und Arnold Schmitt (CDU).

Letztlich sind es die Grünen, die dem Wahlkreis 24 den dritten Landtagsabgeordneten beschert haben. Weil diese in der neuen Mainzer Regierung nicht mehr vertreten sind, kommt die SPD auf die absolute Mehrheit der Mandate und die Ehrangerin Ingeborg Sahler-Fesel rutschte auf den letzten Drücker über den Landeslistenplatz 53 ins Parlament (siehe Bericht Seite 11). Manfred Nink, durch Listenplatz 22 schon vorher abgesichert, ärgerte sich am Sonntagabend, dass er im Endspurt das Direktmandat an Arnold Schmitt von der CDU verloren hatte. Ihn fuchste vor allem, dass er in seiner Heimat-Verbandsgemeinde Schweich - und dort insbesondere in den Moselorten - seinen Vorsprung einbüßte, den er in den Verbandsgemeinden Trier-Land und Ruwer herausgeholt hatte. FDP: Zum Überleben in die Opposition

Gerade in der VG Schweich habe ich allen helfen können, die auf mich zukamen", sagte Nink. Am Montagmorgen war dann aber auch bei ihm der Ärger verflogen. Er habe jetzt mehr Luft für seine Arbeit in Mainz, weil der Wahlkreis 26 (Konz-Saarburg) nun mit dem Kollegen Maximini besetzt sei. Diesen Wahlkreis habe er bisher noch mitbetreuen müssen. Entlastung bringe auch die neue Ehranger Abgeordnete Sahler-Fesel, die sich nun in erster Linie um die Trierer Stadtteile kümmern könne. Am Mittwoch werde er die neue Kollegin zur Fraktionssitzung nach Mainz mitnehmen. Auch für seine Arbeit als verkehrspolitischer Sprecher sieht Nink Vorteile, wenn das bisherige FDP-Ressort in die Hände der Sozialdemokraten übergehen sollte, was Nink für sehr wahrscheinlich hält: "Wenn die FDP politisch überleben will, muss sie in die Opposition gehen." Arnold Schmitt glaubt, dass das Abgeordneten-Trio aus dem Wahlkreis 24 in Mainz viel für die Region bewegen kann. Sein Direktmandat feierte er am Sonntagabend mit Parteifreunden im Gasthaus "Schweicher Hof", nachdem er nach Bekanntgabe des schlechten CDU-Landesergebnisses nicht mehr an seinen Einzug in den Landtag geglaubt hatte. Nach dem anstrengenden Wahlkampf will sich Schmitt nun erst einmal um seine Firma, eine Foto-Filialkette, kümmern. Fast schon ein Fotofinish legte Schmitt am Wahlabend hin. Mit 43,3 Prozent behielt er knapp die Oberhand gegen Manfred Nink (41,2 Prozent). Auf das Siegerpodest verhalfen ihm insbesondere die Mittelmoselgemeinden, wo Schmitt an die 60 Prozent herankam oder sogar drüber lag (Detzem, Riol). Bei den Wahlkreisstimmen konnte Nink nur in seiner Heimatgemeinde Kenn (48,3 Prozent) dagegenhalten. Anders bei den Zweitstimmen: Hier lag die SPD in der VG Schweich mit 44,4 Prozent 6,4 Punkte besser als die CDU. Noch deutlicher lag die SPD in Trier-Land (49,3) und in der VG Ruwer (48,6) vor der CDU. Von diesem guten Ergebnis konnte Nink nicht in gleichem Maß profitieren. Er siegte dort jeweils nur knapp bei den Erststimmen. FDP und Grüne erreichten nur in wenigen Orten zweistellige Ergebnisse. Nur einen Ausreißer nach oben hatten die Republikaner. Direktkandidat Jörg Schmuck erhielt in Farschweiler zehn Prozent.Die Ergebnisse der Nachbar-Regionen SEITE 12

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