Drei Enkel sind die größte Freude

NEWEL. (ka) Es war in Deutschlands dunkelster Zeit, am 16. September des Kriegsjahres 1944, als Paul und Anneliese Wichmann, geborene Kewenig, in Merzig vor den Traualtar traten.

"60 Jahre gemeinsam zu verbringen ist längst nicht jedem vergönnt", befand Newels Ortsbürgermeister Matthias Mohn, der zum Fest der Diamantenen Hochzeit den Reigen der Gratulanten eröffnete. Paul Wichmann wurde am 31. Dezember 1916 in Unterkapkeim / Ostpreußen geboren. Den Zweiten Weltkrieg erlebte er "vom ersten bis zum letzten Tag". Doch kaum etwas ist so schlecht, dass es nicht auch seine guten Seiten hätte. Eine Kriegsverwundung "bescherte" Paul Wichmann einen Lazarett-Aufenthalt in Merzig. Dort lernte er seine heutige Ehefrau Anneliese kennen. Sie stammt aus Merzig, wo sie am 4. August 1923 zur Welt kam. In Merzig war Paul Wichmann zunächst als Schneidermeister selbstständig, wurde aber nach dem Anschluss des Saarlandes an die Bundesrepublik Deutschland im Jugendhilfezentrum Don Bosco auf dem Welschbilliger Helenenberg Leiter der dortigen Lehrwerkstatt und war gleichzeitig als Ausbilder und Erzieher tätig. In Newel sind Paul und Anneliese Wichmann längst integriert, was offenbar nicht ganz einfach ist, denn, so Ortsvorsteher Hans Scheuern: "Wir nehmen noch lange nicht jeden." Paul Wichmann ist Mitglied im Karnevalsverein und in der Freiwilligen Feuerwehr und liebt das Radfahren. Beider Eheleute Hobby ist die Gartenarbeit, sie gehen gerne spazieren und besorgen ihren Haushalt selbstständig. Lediglich das Autofahren hat Paul Wichmann vor gut zwei Jahren freiwillig an den Nagel gehängt. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor. An drei Enkelkindern hat das Jubelpaar seine Freude. Die Glückwünsche des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten, des Landrates und der Kreisverwaltung überbrachte Kreisbeigeordneter Arnold Schmitt. "Auch weiterhin alles Gute, Wohlergehen und Gesundheit", lautete sein Wunsch. Im Namen der Verbandsgemeinde Trier-Land gratulierte Bürgermeister Wolfgang Reiland. "Sie können stolz sein auf 60 gemeinsam verbrachte Jahre", befand er. Wenn heute junge Leute klagen, es sei nicht die Zeit zu heiraten oder Kinder in die Welt zu setzen, gelte der Hinweis, dass es vor 60 Jahren wesentlich mehr Mutes als heutzutage bedurfte, eine Familie zu gründen.

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