Drei klare Aussagen der Landesregierung

HERMESKEIL/MAINZ. Die Missklänge in Sachen Konversion, die vor der Landtagswahl das Verhältnis zwischen Hermeskeil und Mainz beträchtlich getrübt haben, scheinen weitgehend ausgeräumt. Eine Delegation aus dem Hochwald habe zuletzt ein "konstruktives Gespräch mit relativ konkreten Aussagen" mit der Landesregierung geführt, informierte Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) den Stadtrat.

Welcher Kurs soll in Hermeskeil eingeschlagen werden, damit nach dem Abzug der Garnison Ende 2006 die Konversion erfolgreich gestaltet werden kann? Und vor allem: Welche Hilfen sind vom Land für die Verwirklichung ziviler Nachnutzungsprojekte zu erwarten? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Unterredung im Innenministerium, die laut Hülpes im Wesentlichen drei Erkenntnisse brachte. Erstens: Das Land fordert die Hermeskeiler dazu auf, das Thema "Stadtentwicklung" anzupacken und dabei die Konzepte aufzugreifen, die im Rahmen des Beitrags zum Landeswettbewerb "Werkstatt Innenstadt" in den Jahren 2004/05 entwickelt wurden. Dabei spielt vor allem die Idee eines generationenübergreifenden Umbaus der Stadt die zentrale Rolle. "Dafür wurden uns Fördermittel in Aussicht gestellt", sagt Hülpes. Er betont jedoch zugleich, dass es nicht damit getan sei, "dass ein paar Bänke und Blumenkübel aufgestellt werden". Vielmehr müsse für ein größeres Projekt ein neuer Antrag auf Bezuschussung gestellt werden. Zweitens: Die Landesregierung hat ihre Erwartung signalisiert, dass die Hermeskeiler ein touristisches Gesamtkonzept erarbeiten. "Das hatten wir ursprünglich eigentlich nicht vor", sagt Hülpes. Die Förderung späterer Projekte werde aber danach geprüft, ob sie mit den im Tourismuskonzept festgeschriebenen Zielen im Einklang stehen. Das gilt ganz konkret auch für das Freibad, das 2007 für 3,2 Millionen Euro modernisiert werden soll. "Wir müssen dieses Sanierungskonzept noch stärker in die touristische Gesamtkonzeption einbinden. Denn davon wird abhängig gemacht, ob wir 40 oder 50 Prozent Förderung bekommen", informierte Hülpes. Drittens: Nun gibt es auch Gewissheit, was mit den 100 000 Euro geschehen soll, die aus Mainz bereits in diesem Jahr in den Hochwald fließen. Von diesem Betrag sollen nach dem Willen der Landesregierung 50 000 Euro dafür verwendet werden, die Erarbeitung des Tourismuskonzeptes und die Planung von Projekten in der Stadtentwicklung zu finanzieren. Die andere Hälfte ist nach Ansicht von Hülpes dafür gedacht, dass eine "gezielte Machbarkeitsstudie im Bereich der Liegenschaft", also auf dem Kasernengelände und dem Standortübungsplatz, erstellt werden kann.20 Interessensbekundungen von Investoren

Zudem habe die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz Beratungshilfe angeboten, damit der neu gegründete Zweckverband Konversion - ihm gehören Stadt und Verbandsgemeinde Hermeskeil, der Kreis Trier-Saarburg und die Ortsgemeinden Gusenburg und Reinsfeld an - seine wichtigste Aufgabe meistern kann. "Wir haben derzeit 20 Interessensbekundungen von Investoren, die allerdings unterschiedlicher Art sind. Wir müssen versuchen, alles in ein schlüssiges Nachnutzungskonzept einzubinden", erläuterte der CDU-Politiker die nächsten Schritte des Zweckverbandes.

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