Perl. Offene Schlagbäume ragen gen Himmel - Symbol für das Zusammenwachsen eines friedliebenden Europas. Doch auch Verbrechen kennt keine Grenzen. Um dem Wunsch der Bevölkerung nach Sicherheit nachzukommen, rückt auch die Polizei aus dem Dreiländereck enger zusammen - beispielsweise mit einem "internationalen Tandem".
Am Wein- und Kellerfest sind die Ordnungshüter aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg in drei verschiedenen Uniformen seit Jahren gemeinsam auf Tour. Auch beim Bürgerfest in Schengen starteten sie zu gemeinsamen Streifen.
Und noch eines haben die Sicherheitskräfte ins Rollen gebracht: Seit fünf Jahren finden sich Polizeieinheiten aus den drei Ländern regelmäßig mittwochs zum Gespräch zusammen - den "3-M-Treffen".
Dieses runde Jubiläum war den Verantwortlichen im Perler Rathaus eine Feier wert: mit leckeren Kanapees, herzhaftem Laugengebäck und Getränken von diesseits und jenseits der Mosel, vielen Gästen - und viel Lob für diesen Austausch.
Für Peter Altmaier, erster parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, steht fest: Die Initiative zeugt von einem gelebten Europa. Die Landes- und Bundespolizei, Gendarmerie und die Police aus dem Großherzogtum geben nach seinen Worten den Menschen in der Großregion ein Sicherheitsgefühl, deren Namen weltweit mit dem Freiheitsbegriff verbunden ist - Schengen.
"Die Zusammenarbeit in der Grenzregion ist sehr gut", lobte der Gast aus Berlin.
Europa kann nach Ansicht von Perls Bürgermeister Bruno Schmitt nur gelingen, wenn Sicherheit über die Staatsgrenze hinweg gewährleistet werde. "Deshalb brauchen wir diese Zusammenarbeit - im Interesse unserer Bürger und Europas. Hier sind die Polizisten gefordert, mit Präventionsmaßnahmen, aber im Besonderen durch grenzüberschreitende Präsenz vor Ort."
Die Bürger hätten sehr wohl erkannt, was die Polizei im Grenzbereich leistet. "Denn Verbrechen kennt keine Grenzen, und Europa sollte auch keine mehr haben", meinte er.
Es waren die Dienststellenleiter der Merziger Polizei und der Grevenmacher sowie der Gendarmerie von Thionville, die diese 3-M-Treffen angeschoben haben, sagt Stefan Hein, stellvertretender Leiter der Merziger Polizeiinspektion. "Die Geburtsstunde war am 5. April 2007, als sich Vertreter verschiedener Polizeieinheiten aus Sierck-les-Bains, Thionville, Grevenmacher, Remich, aus Perl und Merzig erstmals getroffen haben."
Die Sechser-Runde blieb nicht lange unter sich: Seit Juli 2007 beteilige sich die Bundespolizei, die an der Nenniger Brücke ihr Revier hat, im Januar 2009 schlossen sich die Gendarmerie aus dem lothringischen Hettange-Grande und das Kommissariat aus Mondorf-les-Bains der Initiative an.
"Seit dem Start haben insgesamt 48 Treffen stattgefunden", zog Hein Bilanz. Was er besonders hervorhob: die Auszeichnung, die diese regelmäßigen Treffen im Mai 2009 von der Polizei aus dem Großherzogtum erhalten hatten.
"Die Initiative hat bereits viel bewegt, und wir wollen diese Bemühungen fortsetzen", ergänzte Stefan Hein.
Auch Landespolizeipräsident Norbert Rupp und Manfred Lohrbach, Präsident der Bundespolizeidirektion Koblenz, würdigten die gute Zusammenarbeit der Sicherheitskräfte aus den drei Ländern. "Wir haben uns der Herausforderung gestellt" - eine Aufgabe, die man mit Bravour löse.
Extra

"Die polizeiliche Partnerschaft ist lebendig, dauerhaft und echt." Bruno Schmitt, Perler Bürgermeister "Wir führen bei diesen Treffen immer sehr harmonische Gespräche." Pascal Romain, Frankreich "Ich möchte mich für die gute Zusammenarbeit bedanken." Arno Munhoven, Grevenmacher "Ähnlich gut wie die Polizei arbeiten die Rettungsdienste zusammen." Peter Fuchs, Chef der saarländischen Bundespolizei