Trier. Eine Insolvenz muss nicht das Ende, sondern kann auch ein Neubeginn sein. Das wollen die Fachhochschulen Trier und Koblenz sowie die Universität Trier mit ihrem neuen Projekt, dem Zentrum für Insolvenzrecht und Sanierungspraxis (Zefis), beweisen. Das Zefis gilt als erste Forschungseinrichtung in Rheinland-Pfalz, die das Gebiet Insolvenz- und Sanierungsrecht genauer untersucht. Das Zentrum wird seinen Sitz im Fachbereich Rechtswissenschaften an der Universität Trier haben.

"Die Gründung des Zentrums ist einmalig, weil die drei Hochschulen ihre Kompetenzen aus einem Gebiet zur Verfügung stellen und eine Zusammenarbeit anbieten", sagt Ingeborg Henzler, Präsidentin der Fachhochschule Koblenz. Dabei werde sich das Zentrum laut Henzler nicht nur um Insolvenzrecht, sondern auch um Krisen- und Sanierungsmanagement kümmern. Auch das Bewusstsein der Menschen soll geändert werden. Denn die Insolvenz kann auch etwas Gutes bringen: die Sanierung und damit die Modernisierung eines Unternehmens zum Beispiel.

Gerade in den Zeiten der wirtschaftlichen Krise sei es wichtig, ein solches Zentrum zu etablieren, so Diederich Eckardt, Geschäftsführer des neuen Znetrums und Leiter des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht und Zivilprozessrecht an der Universität Trier. Zusammen mit fünf Kollegen aus Trier und Koblenz — alles Fachleute im Insolvenzrecht und Hochschul-Dozenten — will Eckardt kleine und mittelständische Unternehmen in Rheinland-Pfalz in den Fokus nehmen und hier die Insolvenz-Fälle untersuchen.

Ab dem kommenden Jahr ist auch an der Außenstelle der FH Trier am Umweltcampus in Birkenfeld ein neuer Master-Studiengang im Insolvenzrecht vorgesehen, das auf die Kompetenzen des Zefis zurückgreifen wird.