Drei Spielplätze auf der Streichliste: Warum Hermeskeiler Elterninitiative Pläne der Stadt unterstützt

Hermeskeil · 19 Spielplätze gibt es derzeit in Hermeskeil. Davon will die Stadt in nächster Zeit drei stilllegen. Wer nun allerdings erwartet, dass dies eine Protestwelle auslösen würde, täuscht sich. Die Pläne der Stadt treffen bei einer Elterninitiative auf volle Zustimmung. Der TV erklärt, warum das so ist.

Drei Spielplätze auf der Streichliste: Warum Hermeskeiler Elterninitiative Pläne der Stadt unterstützt
Foto: (h_hochw )

Für Claudia Gemmel, Daniela Herbig und ihre Mitstreiterinnen von der Elterninitiative Spielräume steht fest: "Einige Spielplätze in Hermeskeil verdienen diesen Namen nicht mehr. Da stehen dann noch eine alte Schaukel, eine Bank und ein Mülleimer, und das war es dann schon."

In der Gruppe sind Eltern der drei städtischen Kindergärten und der Grundschule aktiv. Karin Alt, Projektleiterin des Hochwälder Familiennetzwerks Hafen, hat sie zusammengebracht.
Von Anfang an war dabei klar: Die Initiative wollte sich nicht allein auf Kritik beschränken, sondern in Zusammenarbeit mit der Stadt etwas dafür tun, dass sich die Situation verbessert. "Wir sind mit unserem Anliegen auch gleich auf offene Ohren gestoßen", lobt Gemmel.

Deshalb haben sich die Eltern und die Vertreter der Stadt zunächst einmal alle 19 Spielplätze in Hermeskeil und den Stadtteilen Abtei und Höfchen genau angeschaut und deren Pluspunkte beziehungsweise Schwächen zusammengefasst.

Das Ergebnis dieser Bestandsaufnahme lässt sich mit dem Motto "Weniger ist mehr" beschreiben.
"Uns erscheint es wichtig, dass die viel genutzten Spielplätze aufgewertet werden. Im Gegenzug kann die Stadt Spielplätze, die in einem schlechten Zustand sind und für die es keinen Bedarf gibt, aber auch abbauen", betont Gemmel.Kletterturm mit Rutsche


Mit dieser Einschätzung liegt die Elterninitiative auf einer Wellenlänge mit Stadtbürgermeister Mathias Queck (CDU). Auch er findet es sinnvoll, sich auf weniger, aber dafür attraktiver gestaltete Spielplätze "zu konzentrieren", wie er auf TV-Anfrage betont. Eltern und Stadt haben sich deshalb darauf geeinigt, dass drei Spielplätze stillgelegt und die dortigen Geräte sukzessive abgebaut werden. Es sind die Spielplätze am alten Schwimmbad, im Nelkenweg und Vor Kasels im Baugebiet Kölkerberg.

Jeweils in deren Nähe befinden sich die Spielplätze Nagelstraße, Kranicherstraße und Naumborn. Sie sollen umgestaltet und besser ausgestattet werden. Neben neuen Attraktionen - in der Nagelstraße schlagen die Eltern beispielsweise eine Seilbahn vor - könnten dorthin die noch brauchbaren Geräte von den bald ausgemusterten Spielplätzen gesetzt werden.

Einig sind sich Stadt und Elterninitiative auch darin, dass der Spielplatz im gut besuchten Stadtpark schöner werden soll. Die Eltern haben dafür kürzlich schon bei einer Spendenaktion über 400 Euro gesammelt. Sie schlagen einen Kletterturm mit Rutsche, einen kleinen Wasserspielplatz und einen Kletterfelsen für größere Kinder vor. Laut Queck wird für diese Umgestaltung, deren Kosten noch nicht feststehen, nun eine Planung gemacht. Geld für die Arbeiten an diesem Projekt ist im aktuellen Stadthaushalt 2015 aber noch nicht vorgesehen.

Anders sieht das mit dem Bolzplatz aus, der in der Nähe des Baugebiets Pferch entstehen soll. 7500 Euro sind dafür im Etat eingestellt. Weil es bisher keinen Bolzplatz in Hermeskeil gibt, war auch dies ein ausdrücklicher Wunsch der Eltern. Unter mehreren möglichen Standorten haben sich Stadt und Eltern schließlich auf die noch innerhalb des Stadtgebiets liegende Wiesenfläche unweit der Straße Richtung Nonnweiler verständigt. Bis dort tatsächlich gekickt werden kann, dauert es aber noch eine Zeit. Queck geht davon aus, dass der Bolzplatz voraussichtlich erst im Frühjahr 2016 "spielbereit" ist.

Einer der schönsten Spielplätze Hermeskeils ist aus Elternsicht übrigens der Pflanzgarten (Felke-Siedlung). "Die Spielgeräte für Kinder sind dort klasse. Wir Eltern können dort auch schön sitzen. Einziger Nachteil ist, dass der Spielplatz etwas zu weit von der Stadt weg ist", sagt Herbig.

Das Familiennetzwerk Hafen lädt für Samstag, 30. Mai, zu einem Familientag ins Hermeskeiler Mehrgenerationenhaus ein. Das Programm mit vielen Spielangeboten begint um 12 Uhr.Extra

In der Hochwaldstadt gibt es insgesamt 19 Spielplätze. Davon gehören drei zu den städtischen Kindertagesstätten Villa Kunterbunt, Rosa Flesch und Adolph Kolping. Weitere befinden sich im St. Fargeau Park und im Stadtpark, am Rathaus, in der Kranicherstraße und im Nelkenweg, am Tivoli, am alten Schwimmbad und in der Nagelstraße, im Baugebiet Medumland und am Pflanzgarten (Felke) sowie am Bahnhofsvorplatz. Am Kölkerberg gibt es die beiden Spielplätze Vor Kasels und Naumborn. Die Stadtteile Höfchen und Abtei haben jeweils einen Spielplatz. Hinzu kommt die Skateranlage, die außerhalb der Stadt an der Straße nach Nonnweiler liegt. ax

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