"Drei Zacken gehören meiner Frau"

MERTESDORF. (kat) Von einem starken Stamm getragen gibt er den Feuerwehren Rückhalt und ist 20 Jahre alt: der Kreisfeuerwehrverband Trier-Saarburg e.V. Im Mertesdorfer Bürgerhaus haben die Leistungsträger zurück geblickt, verdiente Feuerwehrleute wurden geehrt - und es wurde zünftig gefeiert.

 Der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes, Otto Fürst (vorne rechts), zeichnet Kurt Waschbüsch (vorne links) , Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, mit dem Deutschen Feuerwehrenkreuz in Gold aus.Foto: Katja Krämer

Der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes, Otto Fürst (vorne rechts), zeichnet Kurt Waschbüsch (vorne links) , Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, mit dem Deutschen Feuerwehrenkreuz in Gold aus.Foto: Katja Krämer

Während "normale" Menschen den Feierabend genießen, setzen sie sich für ihre Mitmenschen ein: die 3500 Feuerwehrangehörigen des KFV Trier-Saarburg. Vor rund 150 Jahren wurde die erste Feuerwehr in Deutschland gegründet. Aus Turngruppen der Sportgemeinschaften sind sie ursprünglich hervor gegangen und sind die ältesten Bürgerinitiativen Deutschlands. Wesentlich jünger - aber für die Feuerwehren unentbehrlich - ist der vor zwanzig Jahren gegründete Kreis-Feuerwehr-Verband Trier-Saarburg (KFV). Ein Grund zum Feiern. "Die Täter kehren heute an den Tatort zurück", witzelte Kurt Waschbüsch, Vorsitzender des KFV Trier-Saarburg, in seiner Begrüßungsrede. Zahlreiche Gratulanten aus Politik und befreundeten Hilfsorganisationen hatten sich anlässlich des Geburtstages in Mertesdorf eingefunden. "Nicht nur der Gründungsort, der damalige dunkle Saal des Wirtshauses hier in Mertesdorf, hat sich zu einem modernen Bürgerhaus entwickelt. Auch im KSV ist High-Tech eingezogen", sagte Kurt Waschbüsch. Computer erleichtern heute das Schreiben der Mitgliederlisten, und im Internet ist der KFV auch präsent. Es war nicht das erste Mal, als am 20. Mai 1983 ein KFV in der Region gegründet wurde. Bereits 1911 wurde im damaligen Kreis Saarburg ein Kreisfeuerwehrverband ins Leben gerufen, der aber im Jahr 1938 aufgelöst werden musste. Mehr als sieben Jahrzehnte später beriefen Helmut Pleinen und der damalige Kreisfeuerwehrinspektor Martin Regnery eine Gründungsversammlung ein. Mit Hilfe des damaligen zweiten Vorsitzenden des Landesfeuerwehrverbandes, Otmar Geinsheimer, wurde der KFV während einer zweiten Sitzung in Mertesdorf gegründet. 59 Feuerwehren traten damals ein. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. "In einer Zeit, in der das ehrenamtliche Engagement zurück geht, ist es wichtig, dass der KFV Schulungen und Ausbildungen anbietet und in kritischen Situationen den Feuerwehren den Rücken stärkt", sagte Otto Fürst, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes. Kreisfeuerwehrinspekteur Ortwin Neuschwander warnte in seiner Festrede vor einem neu erkennbaren Wendepunkt: "Wir müssen aufpassen, dass die Bürokratisierung die Feuerwehren nicht unfähig macht, ihre Dienste zu tun." Neuschwander ist der Meinung, dass das Ehrenamt nicht reglementiert werden darf. "Gibt uns Gerätschaften, und wir machend den Dienst für euch. Aber Hände weg von den Feuerwehren", appellierte er an die Politiker.Brandbekämpfer und dörfliche Identität

Auch Ruwers Verbandsgemeindebürgermeister, Bernhard Busch, unterstrich Neuschwanders Bedenken. Die neue Feuerwehr-Dienstvorschrift sei ein Beispiel dafür, wie man sich das Leben schwer machen könne. Das Interesse der Kommunen sei klar: In möglichst vielen Orten sollen Feuerwehren erhalten werden - als Brandbekämpfer und als wichtiger Teil der dörflichen Identität. "Auch die beispielhafte Jugendarbeit ist unerlässlich", betonte Busch. Klaus Simon, Vorsitzender des Kreisjugendfeuerwehrverbandes, bedankte sich bei dem "jüngeren" Verein für die gute Zusammenarbeit. Der musikalisch durch das Trompetentrio der Kreismusikschule umrahmte Festakt bot auch die passende Gelegenheit für Ehrungen. Josef Dellerei, Joachim Hönel, Rainer Andres und Peter Phillip wurden mit dem deutschen Feuerwehr-Ehrenkranz in Silber ausgezeichnet. Ortwin Neuschwander, Toni Bonerz und Mathias Laudor wurden als "Kameraden der ersten Stunde, die immer mit Rat und Tat zur Seite stehen" (Waschbüsch) zu Ehrenmitgliedern ernannt. Eine besondere Auszeichnung hat Kurt Waschbüsch erhalten: Otto Fürst hat ihm das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold überreicht. "Drei der Zacken des Kreuzes gehören meiner Frau", bedankte sich der sichtlich gerührte Vorsitzende. Bei einem bayerischen Abend mit den Allgäuer Dorfmusikanten, Feuerwehrkapellen und Spielmanns- und Fanfarenzügen der Feuerwehren aus dem Landkreis Trier-Saarburg fand das Jubiläum einen zünftigen Abschluss.

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