Dunkle Seite der WM

BOPPARD/TRIER. (red) Unter der Telefonnummer 08000/111777 bietet die Hilfsorganisation Solwodi (Solidarität mit Frauen in Not) bis zum 31. Juli Beratung für ausländische Frauen an. Solwodi befürchtet während der Fußball-Weltmeisterschaft eine Zunahme von Zwangsprostitution.

Für den kostenlosen Notruf wurden 21 Telefonberaterinnen aus acht ost- und westeuropäischen Ländern geschult. Die Beraterinnen verfügen über Erfahrungen in der sozialen Arbeit und sprechen unter anderem Russisch, Polnisch, Englisch, Spanisch, Ukrainisch und Deutsch. Nach dem Erstgespräch vermitteln sie die betroffenen Frauen an eine Fachberatungsstelle, ein Frauenhaus oder an einen andern Ansprechpartner in der Nähe. Vielen Menschen ist laut Solwodi erst durch diese und andere Kampagnen bewusst geworden, dass eine Fußballweltmeisterschaft auch Schattenseiten hat. Nach Erkenntnissen von Solwodi locken Menschenhändler Mädchen und junge Frauen im Vorfeld großer sportlicher Ereignisse mit lukrativen Jobangeboten, um sie dann in die Prostitution zu zwingen. Die starke Nachfrage nach dem Informationsmaterial, Flyern, Plakaten und den Aufklebern "Rote Karte bei Zwangsprostitution" zeige, wie groß das öffentliche Interesse in Deutschland an der Unterstützung der Aktionen sei. In den Herkunftsländern hat Solwodi bereits im Vorfeld der WM Präventionskampagnen in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen, Kirchen und öffentlichen Institutionen durchgeführt. Dabei wurden junge Frauen und Mädchen über die Vorgehensweisen der Menschenhändler informiert. Nähere Informationen: www.solwodi.de.

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