Durchhalten und mitarbeiten

Rund 200 Mitarbeiter und Gäste sind der Einladung des Direktoriums zum Neujahrsempfang des Saarburger Kreiskrankenhauses St. Franziskus gefolgt. Ungewöhnlich offen begutachtete mancher Redner die Arbeits-Situation im abgelaufenen Jahr.

 Stoßen an auf ein erfolgreiches neues Jahr (von links): Gerhard Kaiser, Dieter Schmitt, Günther Schartz, Harald Lehnertz, Holger Brandt und Dr. Stefan Burg. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Stoßen an auf ein erfolgreiches neues Jahr (von links): Gerhard Kaiser, Dieter Schmitt, Günther Schartz, Harald Lehnertz, Holger Brandt und Dr. Stefan Burg. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Saarburg. (sw) Das Kreiskrankenhaus in Saarburg stellt in mancherlei Hinsicht eine Ausnahme dar. Kleiner als die übrigen Häuser der Region, ist in Saarburg auch für Außenstehende die besondere familiäre Atmosphäre spürbar. So ist es für die Saarburger auch keine Frage, zum traditionellen Neujahrsempfang in ihrem Haus neben offiziellen Vertretern die gesamte Belegschaft einzuladen. Als Vertreter der kommunalen Politik begrüßte Pflegedirektor Harald Lehnertz Günther Schartz in seiner Doppel-Funktion als Landrat und Aufsichtsratsvorsitzenden des Kreiskrankenhauses, Kreisbeigeordneten Dieter Schmitt, Saarburgs Bürgermeister Leo Lauer und Stadtbürgermeister Jürgen Dixius. Unisono stellten Lehnertz wie alle übrigen Redner in ihren Grußworten den betriebswirtschaftlichen Erfolg der Einrichtung im Jahr 2007, aber auch die überdurchschnittlich hohe Belastung der Mitarbeiter heraus. Lehnertz. Sein Appell an die Belegschaft: "Durchhalten, mitarbeiten, den Kopf nicht hängen lassen!" Geschäftsführer Holger Brandt sprach vom "Rekordjahr 2007", in dem mit 7547 Patienten 10,4 Prozent mehr Menschen behandelt worden seien als 2006. Die gestiegenen Umsätze von rund 900 000 Euro würden jedoch durch Kostensteigerungen etwa durch Mehrwertsteuererhöhung, gestiegene Energiepreise oder das "Krankenhaus-Notopfer" auf rund 350 000 Euro eingeschmolzen. Sehr ernst nehme man, wie sich die Mehrarbeit bei der Belegschaft auswirke. "Ich will nicht verhehlen, dass mich die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung betroffen gemacht haben", sagte Brandt. Leistungsdruck und Arbeitsbelastung würden von vielen als zu hoch empfunden. Während das Image des Hauses und das Vertrauen in die Klinikleitung hoch bewertet worden seien, habe sich die Stimmung subjektiv empfunden für viele verschlechtert. Reagiert habe man bereits durch Personalaufstockung. Nun müssten Arbeitsabläufe weiter optimiert werden. "Gemeinsamkeit ist meiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg", meinte Betriebsratsvorsitzender Gerhard Kaiser. Auch der ärztliche Direktor Dr. Stefan Burg setzt auf "den Saarburger Teamgeist, der in anderen Häusern so nicht spürbar ist" und forderte die Mitarbeiter auf, "im humanistischen Sinne das Beste aus den schwierigen politischen Rahmenbedingungen zu machen".

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