Edle und zu große Tropfen

SAARBURG. Zwölf Weine, eine Weinprinzessin und ein Bus mit 50 "Reiselustigen" – der "Saar-Mosel-Weinexpress" war wieder auf Tour. Auch diesmal hatte sich Weinerlebnisbegleiter Berthold Wirkus einiges einfallen lassen, um viereinhalb Stunden lang für den Rebensaft aus heimischen Weinbergen zu werben.

Samstagmittag auf dem Saarburger Fruchtmarkt: Skeptisch blickt ein Mann mit schwarzer Schirmmütze in Richtung Himmel. Dicke, graue Regenwolken verheißen nichts Gutes, dennoch scheint sich im Gesicht von Berthold Wirkus Zufriedenheit zu spiegeln. "50 Leute haben sich diesmal angemeldet", erklärt er und deutet auf den vollbesetzten Bus. "Das ist besser als im vergangenen Jahr."Exkursion mit Weinproben

Seit einigen Jahren bietet Wirkus Weinkennern und jenen, die es werden wollen, geführte Touren durch die Region zwischen Obermosel und Saar an. Ziel der "Exkursionen" ist, ausgesuchte Weine aus heimischen Weinbergen an unterschiedlichen Orten, zum Teil auch unter Anleitung von Fachleuten, zu verkosten. Dass der Spaß dabei nicht zu kurz kommt, versteht sich fast von selbst. Das war auch bei der jüngsten Weinexpress-Tour nicht anders. Neben Weinerlebnisbegleiter Berthold Wirkus und 50 "Reiselustigen" hatte sich auch Saar-Obermosel-Weinprinzessin Angela Thurn an Bord der rollenden Weinprobe begeben. Am Saarburger Fruchtmarkt ging es los in Richtung Obermosel. Es regnete stark und stürmte, als das erste Ziel, der Skulpturenpfad bei Wellen, erreicht war. Da sich niemand nach draußen wagte, wurden die ersten drei der insgesamt zwölf zum Teil preisgekrönten Weine im Bus verkostet - für manch einen dürfte es die erste "Bus-Weinprobe" überhaupt gewesen sein. Der inzwischen jedoch guten Stimmung konnten die widrigen äußeren Umstände offenbar nichts anhaben, und nach jeweils ein bis zwei Gläschen Elbling, Grauburgunder und Pinot Noir ging es weiter nach Wasserliesch. Dort, im Weingut Giwer-Greif, standen ebenfalls drei edle Tröpfchen auf dem Programm, und nach drei weiteren Weinen im Kanzemer Weingut Johann-Peter Reinert zeigte sich schließlich - wenn auch nur für kurze Zeit - die Sonne. Den Abschluss der insgesamt rund viereinhalbstündigen Tour bildete der Besuch des Ockfener Weinguts Klostermühle. Ursprünglich sollte das Finale laut Programm in den Weinbergen "hoch über den Dächern von Saarburg" stattfinden, doch der Regen machte Berthold Wirkus und den anderen am Ende einen Strich durch die Rechnung. Gute Weine, gute Fahrt

Gemessen an den zufriedenen Gesichtern der Beteiligten war auch die jüngste Auflage der "rollenden Weinprobe" ein Erfolg - und ein Erlebnis, beispielsweise für Peter Hemmer. "Mindestens acht Mal war ich bisher dabei", berichtete der 46-Jährige aus Saarburg. Grund sei das abwechslungsreiche Programm: "Es gibt gute Weine und man kommt viel herum."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort