Ehrenamtler sollen Flüchtlingen helfen

Konz/Saarburg · Immer mehr Flüchtlinge kommen in die Region. Oft wissen sie nicht, wie sie Alltagsprobleme in Deutschland bewältigen können. Künftig sollen sie hierbei von ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern unterstützt werden. Ihre Ausbildung beginnt während der interkulturellen Wochen, die am Montag in Konz starten.

Konz/Saarburg In der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende in Trier ist künftig Platz für bis zu 1200 Flüchtlinge (der TV berichtete).
Die Emotionen begreifen



Doch nach einigen Wochen werden sie auf die Landkreise und kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz verteilt, um Platz für neu ankommende Flüchtlinge etwa aus Syrien, Eritrea oder Serbien zu machen. Oft sprechen die im Land Verteilten kein Deutsch, kennen niemanden und wissen nicht, wie sie sich zu verhalten haben.
Diese Lücke füllen oft ehrenamtliche Flüchtlingshelfer. Sie begleiten ihre Klienten beispielsweise beim Besuch von Behörden oder bei der Suche nach Wohnraum. "Wir haben festgestellt, dass die Helfer oft nicht wissen, wie sie etwa mit ihren und den Emotionen des Flüchtlings umgehen müssen", sagt Hélène de Wolf vom Arbeitskreis Integration in der Verbandsgemeinde Saarburg. "Wir wollen die Helfer fit für Flüchtlinge machen. Konkret heißt das, Gemeinsamkeiten erkennen, Unterschiede respektieren und Brücken zueinander bauen."
Aus diesem Grund bietet der Arbeitskreis Integration in der Verbandsgemeinde Saarburg am Donnerstag, 18. September, 19.30 Uhr, in der Kulturgießerei Saarburg einen Schnupperabend für Menschen an, die sich als ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer qualifizieren wollen. Referent an diesem Abend ist Andreas Flämig von der Ökumenischen Beratungsstelle für Flüchtlinge in Trier. Die Qualifizierungsmaßnahme findet dann an vier Samstagen statt. Dazu kommen Exkursionen und praxisorientierte Arbeiten. Sie ist auch offen für Interessierte aus der Verbandsgemeinde Konz.
Kultur, Kirchen und Küche


Die Qualifizierungsmaßnahme ist Bestandteil der Interkulturellen Woche, die am Montag unter dem Motto "Weit weg ist näher, als du denkst" steht. In Konz startet die vom Interkulturellen Netzwerk Konz organisierte Veranstaltungsreihe am Montag, 15. September, 9.30 Uhr, im Pfarrheim St. Nikolaus mit einem Interkulturellen Frühstück. Am Freitag, 19. September, 17.30 Uhr, lädt die Arbeitsgruppe Christlich-Islamischer Dialog zu einem Rundgang durch vier Gotteshäuser in Konz-Karthaus. Besucht werden eine muslimische Moschee und drei Gebäude, in denen christliche Konfessionen heimisch sind. Los geht es im Kloster St. Johann, Brunostraße 23. Im Kloster Karthaus ist am Mittwoch, 24. September, 19 Uhr, ein Gesprächsabend, auf dem sich Menschen aus fünf Nationen vorstellen und über ihre Erfahrungen in Deutschland berichten. Die Interkulturellen Wochen enden in Konz am Freitag, 3. Oktober, ab 14.30 Uhr mit dem Tag der offenen Moschee. Auf dem Programm stehen Führungen durch das Gotteshaus, türkische Küche und etliche Informationen rund um das Thema Islam.
In Saarburg beginnen die vom Arbeitskreis Integration in der Verbandsgemeinde Saarburg organisierten Interkulturellen Wochen am Dienstag, 16. September. Drei Tage lang bereiten Köche aus bis zu 18 Nationen Weltküche im Atelier der Künstlerin Cordue, dem Scintillab, Kunohof, zu. "Mein Atelier ist nicht nur ein Labor für Kunst, hier darf auch drei Tage lang mit Gewürzen verschiedener Kulturen experimentiert werden", sagt Cordue. Die Küche ist bis Donnerstag, 18. September, jeweils zwischen 16 und 18 Uhr geöffnet. Am Freitag, 19. September, ab 9 Uhr steht im Pfarrheim St. Marien in Saarburg-Beurig, das Interkulturelle Frühstück auf dem Programm. Gäste sind aufgefordert, Spezialitäten aus ihren Heimatländern mitzubringen. Der Jugendmigrationsdienst Saarburg des Caritasverbands Trier gestaltet am Sonntag, 21. September, 9.30 Uhr, den Gottesdienst in der Kirche St. Marien mit. Der Gottesdienst dreht sich rund um das Thema der diesjährigen Interkulturellen Wochen. Diese gehen in Saarburg am Montag, 29. September, ab 15 Uhr mit dem Neubürgertreff in der Kulturgießerei zu Ende.
Extra

Seit den 1970er Jahren organisieren die christlichen Kirchen die Woche des ausländischen Mitbürgers. Jedes Jahr gibt es in 450 Städten circa 4500 Veranstaltungen. In Konz haben seit 2009 circa 2500 Gäste an den Veranstaltungen zur Interkulturellen Woche teilgenommen. 1500 Veranstaltungsbesucher wurden seit 2006 in Saarburg gezählt. itz

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