Ehrfurcht und Vorfreude

Seit einem Jahr proben Chöre aus Wadern und Losheim mit Leiter Alexander Lauer Mendelssohn Bartholdys Oratorium Elias. Am Sonntag, 13. März, ist Premiere.

Nunkirchen. Die Töne sitzen, der Rhythmus stimmt. Doch Dirigent Alexander Lauer ist noch nicht zufrieden. Während er den Chor mit energischen, aber fließenden und wohldosierten Gesten durch die Passage "Herr, höre unser Gebet!" leitet, verzieht er das Gesicht: "Das ist zu lasch. Ich sehe zu viele breite Münder. ‚Härrrrrrrr!' müsst ihr singen. Zorniger!", fordert Lauer.

Es ist eine der letzten Proben des Hochwald-Chores: Am Sonntag werden der Oratorienchor der Stadt Wadern, der Chor der Gemeinde Losheim und der Chor des Dekanats Losheim-Wadern gemeinsam den Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy aufführen. Eines der größten Oratorien der Musikgeschichte.

Mitglieder der Deutschen Radiophilharmonie und der Blechbläser Eurobrass werden die Sänger aus dem Hochwald begleiten - und die hochkarätigen Solisten Thomas Dewald (Tenor), Stefanie Fels-Lauer (Sopran), Angela Lösch (Alt), Vinzenz Haab (Bass), Catherine Wachter und Daniel Dewald (Knaben). Mehr als hundert Sänger und Musiker werden mitwirken. Das opulente Oratorium über den biblischen Propheten Elias wird ihnen alles abverlangen, vor allem den Laien aus dem Chor.

Während den professionellen Solisten eine Probe mit dem Chor reicht, übt Lauer mit seinen weniger erfahrenen Schützlingen schon seit etwa einem Jahr - und fordert viel von ihnen. Hans Kasper, einer der Tenöre im Chor, ist froh über den Anspruch seines Dirigenten: "Der Elias ist ein gewaltiges Werk. Die Länge, die vielen hohen Töne, die vielen Kontraste - ohne harte Probenarbeit lässt sich solch ein Oratorium nicht bewältigen", sagt Kasper. Wenige Tage vor dem ersten Konzert zeigt sich Dirigent Alexander Lauer zuversichtlich: "Das musikalische Grundgerüst steht. Natürlich verspüre ich Ehrfurcht vor diesem großen Werk, vor allem aber Vorfreude auf den kommenden Sonntag." Jetzt müsse nur noch ein wenig an der Interpretation des Stückes gefeilt werden.Wie viel musikalisches Feingefühl Mendelssohn Bartholdys Elias verlangt, zeigt sich auch während dieser Probe: "Mehr nach vorne gehen!", fordert Lauer von seinen Sängern an der einen Stelle, "Nehmt euch zurück. Nicht bellen!", an einer anderen. Die Anweisungen fruchten. Beim nächsten Durchgang singen sie: "Härrr, hörrre unser Gebet!"

Konzert-Termine: Sonntag, 13. März, 17 Uhr, in der Pfarrkirche Losheim. Sonntag, 27. März, um 17 Uhr in der Pfarrkirche Nunkirchen.

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