Eigener Brunnen und eine 400 Jahre alte Eiche

Schömerich-Kimmlerhof · In der Verbandsgemeinde Kell am See gibt es insgesamt 13 Kommunen. Darunter sind sieben, zu denen neben dem zentralen Ortskern noch weitere kleine Ortsteile gehören. Der TV stellt diese der Reihe nach vor. Heute im Porträt: der Schömericher Ortsteil Kimmlerhof

Schömerich-Kimmlerhof. Der Kimmlerhof ist ein Ortsteil von Schömerich und liegt etwa 1500 Meter vom Hauptdorf entfernt. Während im Jahr 1795 20 Bewohner dort lebten, zählt der Ort heute 17 Bürger der Gemeinde Schömerich. Dort befindet sich auch der einzige landwirtschaftliche Betrieb der Gemeinde.
Ein historischer Fund in Form eines Brandgräberfeldes zeugt von einer Siedlung aus der Zeit von 100 bis 200 nach Christus. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurde der Ortsteil noch als Kymmeln bezeichnet. Auch heute noch wird diese Bezeichnung in der Region vereinzelt gebraucht.
Schömerich und Kimmlerhof waren historische Gemeindeteile von Hentern. Heute noch gehört die Gemeinde mit ihrem Ortsteil zur Pfarrei Hentern. "Vor über 140 Jahren ließ Katharina Hennen nach einer Cholera-Epidemie in Kimmlerhof eine Kapelle errichten", erzählt Ortsbürgermeister Michael Lauer. "Heute befindet sich dieses romantische Schmuckstück des Ortsteils im Besitz der Mitbürger Hildegard Wey und Annette Schäfer." Seit 2000 wird in dem kleinen Gotteshaus alle zwei Wochen, von Mai bis September, das christliche Abendlob unter dem Motto "Leben heißt unterwegs sein" gefeiert. Zahlreiche Jugendliche bereiten sich dort auf verschiedene kirchliche Veranstaltungen vor.
Ein weiterer Anziehungspunkt im Kimmlerhof war bis vor zwei Jahren eine 400 Jahre alte Eiche, die auf der Dorfwiese stand. "Für die Schömericher war sie mit ihrem riesigen Umfang ein Naturdenkmal, für den vorbeikommenden Gast eine Sehenswürdigkeit", sagt Lauer wehmütig. "Vier ausgewachsene Menschen brauchte es, den Baum mit gestreckten Armen zu umfassen." Das Sterben des riesigen Baums, der nach Angaben der Bewohner zahlreiche Blitzeinschläge einstecken musste, begann vor 40 Jahren, als man beim Straßenbau den Bereich des Stammes mit Erde auffüllte. Heute zieht die in Eigenleistung errichtete Brunnenanlage auf der Wiese Wanderer magisch an.
Zum Ort gehört auch eine Grünabfalldeponie. Dort warten mehr als 100 Kubikmeter Gartenabfälle auf ihre Verarbeitung zu Kompost.

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