Ein Abend für einen alten Freund

Trier · Dreieinhalb Monate nach dessen plötzlichem Tod haben sich viele seiner langjährigen Weggefährten getroffen, um für Jojo zu rocken. Sein Sohn Simon Engelbert, der das Event organisierte, wollte auf keinen Fall, dass es ein trauriger Abend würde. Das hätte sein Vater nicht gewollt, sagte er. "Einfach so, mit Musik und Spaß", solle es sein.

Trier. Fünf Stunden rockten sie die Bühne für 420 Zuhörer und Freunde der Musik - und für Jojo. 22 Musiker waren gekommen, um ohne Gage für ihren Freund Jojo zu spielen. Vielen musste sein Sohn Simon Engelbert absagen, weil es den Rahmen einfach gesprengt hätte. Jojo war Sänger in zahlreichen Trierer Bands, Vorsitzender des Rock-Fördervereins und Mit-Initiator des Trie rer Proben-Bunkers.
Als sich die Idee für dieses Abschiedskonzert entwickelte, war eigentlich eine kleine Veranstaltung in einer Kneipe geplant. Doch es sagten so viele Freunde aus der Trierer Musikszene zu, dass Engelbert junior sich für den großen Saal der Tufa entschied. Statt einer Kasse für Eintrittsgelder hatten die Veranstalter eine Spenden-Tuba bereitgestellt. Dass so viele gekommen waren, lag jedoch nicht am freien Eintritt, sondern vielmehr an der Verbundenheit zu Jojo Engelbert und seinen Musikerfreunden.
Einige nahmen die Gelegenheit wahr, um sich auf diese Weise von Engelbert zu verabschieden. "Wir möchten heute Abend nicht viel von Jojo sprechen, das würde nur traurig machen, dafür ist alles noch zu frisch", sagte Simon Engelbert zu Beginn des Abends. Also wurde Musik gemacht, Musik wie sie Jojo selbst auch machte und die er liebte: Rock, Country, Blues und Funk.
El Camino, die Rustlers, Dynamite Funk, Bluesaorsch, die Leiendecker Bloas spielten für Jojo und machten diesen Abend zu dem, was auch Jojo für seine Freunde ist: unvergesslich. Als Gäste mit dabei waren der Sänger Christian "Geili" Geilfus, der Gitarrist Michael Brettner und die Sängerin Teresa Frank.
Obwohl am Ende das Publikum tanzte und die altbekannten Songs mitsang, war zu spüren, dass alle Jojo Engelbert vermissten. Nicht einfach so, sondern mit dem Bewusstsein um die Lücke, die ihr Freund hinterlässt, aber mit Musik und Spaß waren sie alle dabei.
Auch wenn die Leiendecker Bloas das Publikum mit ihrem Lied "Baden geh‘n" verabschiedete, war dies ganz und gar nicht der Tenor dieses großartigen Konzertes.romi

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