Ein Beigeschmack bleibt

Kurz vor seinem Abgang gibt es viel Raum für Spekulationen, warum der Neuhüttener Ortschef Thomas Kolling das Handtuch geworfen hat. Er selbst behauptet zwar steif und fest, dass der Streit um die deutlich höheren Kosten für den Winterdienst kein Rücktrittsgrund gewesen ist.

Noch in der jüngsten Ratssitzung hatte Kolling jedoch die nebulöse Aussage getätigt, dass "sich vor kurzem noch etwas ergeben hat, was den Entschluss beschleunigt hat". Das lässt zumindest die Vermutung zu, dass es - trotz des aktuellen Dementis - eine Verbindung zwischen Kollings Demission und den Vorgängen rund um die Zahlungsforderungen seiner Firma gegeben hat, die ganz offenkundig selbst sein eigener Gemeinderat nicht akzeptieren wollte. Wie auch immer: Im Grundsatz ist es zwar nicht unzulässig, was Kolling gemacht hat. Wenn jedoch ein Ortsbürgermeister, der bestimmt, wann und wo Schnee geräumt und gesalzen wird, diese Dienstleistung von seiner eigenen Firma verrichten lässt und in der Konsequenz die Kosten in die Höhe schnellen, dann hinterlässt das - egal wie hart der Winter war - in jedem Fall einen Beigeschmack. Insofern hätte Kolling sicher mehr Fingerspitzengefühl bewiesen, wenn nach seinem Amtsantritt entweder ein anderes Unternehmen den Streu- und Räumdienst in Neuhütten übernommen hätte oder er peinlichst genau darauf geachtet hätte, dass der im Etat vorgegebene Rahmen einigermaßen eingehalten wird. Dies hätte ihm viel Ungemach und eine brodelnde Gerüchteküche in Neuhütten erspart. a.munsteiner@volksfreund.de

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