Blumen für die Stars gab es schon beim ersten Lied. Eine Dame beglückte Oliver Frank mit einer Rose. "Lass uns verbrennen heut Nacht…", traf vor allem die weiblichen Gäste mitten ins Herz. Frank sang von unbändiger Sehnsucht, heißem Sand und italienischer Amore. Dafür liebte das Publikum den deutschen Eros-Ramazotti-Verschnitt. "SWR 4 heißt deutsche Schlager", kündigte Moderator Peter-Jochen Degen, Ellen Grey an. Doch mit der Schlagersängerin kühlte die aufgeheizte Stimmung erst einmal wieder ab. Grey wirkte verkrampft, das Publikum gelangweilt. In Fahrt kamen die Gäste im proppevollen Festzelt erst wieder nachdem Julian Berg Lebensweisheiten wie "es sind oft die ganz kleinen Dinge, auf die es wirklich ankommt", zum Besten gegeben hatte. Das Publikum wollte nichts Tiefgründiges, sondern Party. Die bekam sie dann auch: dank Edtih Prock. "Klasse Stimme", sagte Irene Bartsch und hakte sich bei ihrer Nachbarin zum Schunkeln ein. Lob gab es auch aus männlichen Reihen. "Ich bin kein Freund dieser Musik, aber das hier ist gut", sagte Günter Bartsch. Mit den Schunklern schaukelte sich die Stimmung im Zelt wieder hoch - und höher mit Gaby Baginsky. "Die kenne ich noch aus der ZDF-Hitparade", sagte eine Zuschauerin. Die feierlustigen Festzeltbesucher ließen die 52-jährige Schlagersängerin nicht ohne Zugabe von der Bühne. Gaby Baginsky ging, Joy Fleming kam. Die Jazz-, Blues- und Schlagergröße brillierte, verursachte Gänsehaut und löste Bewunderung aus. Tosender Applaus belohnte den Star mit der unvergleichlichen Stimme. "Ein Lied kann eine Brücke sein" ließ selbst "mitgeschleppte" Partner begeistert applaudieren. Joy Fleming verabschiedete sich mit einem Lied von Barbara Streisand. In der zwanzigjährigen Osburger Dorf- und Heimatfestgeschichte wird so mancher ihren Auftritt unter dem Stichwort "unvergesslich" eingruppieren. Das Rampenlicht überließ sie nach ihrem grandiosen Auftritt Roberto Blanco. Seine bloße Bühnenpräsenz bewirkte, dass die Zuschauer zur Bühne strömten und den Entertainer im Blumenmeer baden ließen. Seine Lieder scheinen manchem banal, aber wer hat schon etwas gegen "ein bisschen Spaß"? Roberto Blanco "kann es immer noch"

Der Auftritt in Osburg bewies einmal mehr: Roberto Blancos Lieder sind Kult. Auch für die ganz Jungen. Unzählige Handys schnellten in die Höhe, um ein Foto von dem bekannten Stimmungsmacher zu erhaschen. "Ich finde Roberto Blanco klasse. Der bringt gute Laune rüber", sagte ein etwa 16-Jähriger. "Der kann es immer noch", sagte eine ältere Dame zu ihrer Nachbarin. Eben.