Ein breiteres Bett für die Leuk

Mondlandschaft statt Knutsch-Gelände: Die Renaturierung der Leuk hat auf dem Gebiet des Saarburger Freibads begonnen. Das Bachbett wird verbreitert, eine neue Brücke gebaut. Im August soll die Liegewiese wieder nutzbar sein.

 Haben zusammen die Renaturierung der Leuk geplant: Geograf Frank Hömme, VG-Bauamtsleiter Klaus Wagner, Anette Haas von der Kreisverwaltung, Bauleiter Achim Klemm und VG-Bürgermeister Leo Lauer (von links). TV-Foto: Christiane Wolff

Haben zusammen die Renaturierung der Leuk geplant: Geograf Frank Hömme, VG-Bauamtsleiter Klaus Wagner, Anette Haas von der Kreisverwaltung, Bauleiter Achim Klemm und VG-Bürgermeister Leo Lauer (von links). TV-Foto: Christiane Wolff

Saarburg. Je nach Alter des Nachwuchses lassen sich Familien im Saarburger Freibad entweder mit gutem Blick auf das Nichtschwimmer-Becken nieder oder unter dem Sonnensegel nahe des Baby-Beckens. Schwimmer ziehen die Nähe zum 50-Meter-Becken vor. Die hintere Liegewiese - eine "Sehen-und-gesehen-werden"-Zone, wie es sie wohl in jedem Freibad gibt - gleicht derzeit allerdings einer Mondlandschaft: Da wo die Jugend Ball spielt und frisch Verliebte sich schon mal zum Knutschen hin zurückziehen, wurden 4500 Kubikmeter Erdreich ausgehoben und das Geländeniveau um bis zu 1,70 Meter abgesenkt. "Wir schaffen so Überschwemmungsfläche für die Leuk", erklärt Anette Haas, Gewässer-Expertin bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg. Bis 2011 soll die Leuk von Saarburg bis Freudenburg-Kollesleuken in ein natürlicheres, breiteres Bachbett verlegt werden. Insgesamt 40 Hektar Land wurden dafür aufgekauft. Mit den Bauarbeiten auf dem Schwimmbadgelände hat die Renaturierung vor rund drei Wochen begonnen.Nicht ohne Grund: Im Mai 2001 war das Hochwasser der Leuk so stark, dass die Fluten ins Nichtschwimmer-Becken drangen, sogar dem Hallenbad drohte die Überschwemmung. "Wenn die Leuk komplett renaturiert ist, kann sie rund 800 000 Kubikmeter Wasser mehr als jetzt verkraften - bisherige Hochwasserspitzen werden dadurch vermieden", erklärt Haas. Insgesamt kostet die Bach-Renaturierung drei Millionen Euro, bis zu 90 Prozent davon trägt das Land, den Rest der Kreis. Beim rund 210 000 Euro teuren Bauabschnitt auf dem Gelände des Freibads ist auch die Verbandsgemeinde Saarburg mit 40 000 Euro dabei.Dass die Arbeiten auf dem Schwimmbad-Gelände während der Badesaison stattfinden, sei nicht zu vermeiden gewesen. "Wir brauchten trockenes Wetter für die Erdaushub-Arbeiten", erklärt Bauleiter Achim Klemm. Die lautesten Baumaschinen hätten ihre Arbeiten allerdings bereits abgeschlossen. In rund drei Wochen wird die bisherige Brücke ergänzt um ein zweites Brückenteil, das der Leuk einen breiteren Durchfluss bietet. "Wenn's gut läuft, kann die Liegewiese im August wieder genutzt werden", sagt Klemm."Unsere Becken werden durch die Bach-Renaturierung nicht nur hochwassersicher, sondern das Schwimmbad wird auch schöner", ergänzt Verbandsgemeinde-Bürgermeister Leo Lauer. Denn die Baubrache, die sich hinter einem Zaun Richtung B 407 erstreckte, ist für die Renaturierung mit aufgekauft worden und gehört künftig zur Schwimmbad-Liegewiese. Das Beach-Volleyballfeld wird neu angelegt. Statt der gefällten Nadelbäume werden heimische Nadelbäume gepflanzt. "Insgesamt ist das definitiv eine Bereicherung für uns", freut sich Schwimmbadleiter Dieter Speck.

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