Ein Dorf wird zum Adventskalender

FELL/FASTRAU. Es gibt mit Schokolade gefüllte, digitale und mit Puppenzubehör ausstaffierte Adventskalender. Und begehbare. Jedenfalls in Fell und Fastrau. 24 weihnachtliche Überraschungen warten dort auf die Bürger.

Einige Feller und Fastrauer Bürger haben sich für die Adventszeit etwas Besonderes einfallen lassen: Damit die Zeit des Wartens auf das Christkind nicht so lange wird, wird sich an 24 Tagen ein Türchen - oder besser gesagt: ein Fenster - des Fastrauer Adventskalenders öffnen.Rote Schleifen und goldene Sterne

Zahlreiche Feller und Fastrauer haben sich bereit erklärt, eines ihrer Fenster, einen Weihnachtsbaum in der Dorfmitte, die schmucke Josefskapelle und die legendäre Barbaragrotte weihnachtlich zu dekorieren. Auch Michaela Rodens. Gemeinsam mit ihren Söhnen Mathias und Manuel bastelt sie fleißig. Rote Schleifen werden gebunden, leuchtende Lichterketten um das Fenster geschlängelt, und goldene Sterne werden ausgeschnitten und aufgeklebt. Am 15. Dezember ist es so weit. Dann zieht die junge Frau um 18.30 Uhr den Rollladen hoch, und für die neugierigen Besucher wird sichtbar, was Familie Roden aus der christkindlichen Werksatt "importiert" hat, um diesen Dezemberabend zu versüßen. Welche Ideen die Gestalter des Adventskalenders umsetzen, bleibt ihnen überlassen. "Einige werden noch Selbstgebackenes reichen oder Flöte spielen", sagt Organisator und Ideengeber Valentin Krämer. "Jeder so, wie er möchte." Glühwein oder Plätzchen könnten ein schöner Nebeneffekt sein, aber in erster Linie gehe es um das gemeinsame Erleben der Adventszeit. Valentin Krämer hat es am Herzen gelegen, dass während der besinnlichen Zeit ein bisschen Bewegung ins Dorf kommt, dass eine tägliche Überraschung die dunkle Jahreszeit erhellt. Im September hat er mit der Planung begonnen und sich auf die Suche nach "Türchen-Gestaltern" gemacht. Aufatmen konnte er erst, als alle 24 Türchen vergeben waren. Am 18. Dezember werden die Adventswanderer zu seinem Haus gehen. Einen selbst gedichteten Mehrzeiler, "der Gänsehaut erzeugt", wird er vortragen. "Mehr wird nicht verraten." Am 24. Dezember werden sich die Tore der Kirche zur Christmette öffnen. "Dem gelungenen Adventsmarkt schließt sich nun diese hervorragende Sache an und bereichert die Vorweihnachtszeit", lobt Ortsbürgermeister Helmut Schneiders. Valentin Krämer ist sicher: "Jetzt kommt das Christkind garantiert noch lieber nach Fell…"

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