Ein Fünkchen Hoffnung für die geplagten Anwohner

Schweich · Die Stadt Schweich hat einen besseren Lärmschutz entlang der nahen A 1 in Aussicht. In einer Bürgerversammlung informierte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) über erste Pläne. Allerdings werden die Schweicher noch mindestens fünf Jahre warten müssen.

Schweich. Seit Jahren kämpfen die Schweicher für mehr Ruhe entlang der A 1, die in unmittelbarer Nachbarschaft oberhalb des Stadtgebiets entlangführt. Als die neue Piste 1975 eröffnet worden war, herrschte dort noch beschauliche Ruhe. Dann wuchs der Lärm über den Schweicher Dächern Jahr für Jahr, aber nicht die Hoffnung auf mehr Schutz.
Grund: Nach geltendem Recht hatten die bestehenden Einbauten Bestand. Erst 2012 senkte der Bund die bestehende Lärmgrenzwerte für Autobahnanrainer.
Die Folge: In "aller Stille" ist der A 1-Abschnitt von der Anschlussstelle Schweich bis zur Moselbrücke zum Planungsobjekt geworden. Einen Rechtsanspruch haben die Anrainer darauf immer noch nicht. Es handelt sich laut LBM (Autobahnamt Montabaur) um eine freiwillige Leistung des Bundes.
In einer gut besuchten Bürgerversammlung, zu der die Stadt Schweich eingeladen hatte, stellten die LBM-Ingenieure Stefan Schmitt und Klaus Thon den Planungsstand vor. Mit dabei der Schweicher Stadtrat, MDL Ingeborg Sahler-Fesel und MdB Katharina Barley. Stadtbürgermeister Otmar Rößler sagte zur Begrüßung: "Ohne die A 1 wäre die Entwicklung der Stadt so nicht möglich gewesen. Aber mit der Autobahn kam auch der Lärm."
Ingenieur Schmitt sprach von einem "komplexen und teuren Projekt, an dem verschiedene Fachbereiche beteiligt sein werden". Alles befinde sich in einem sehr frühen Stadium und man sei an einer möglichst frühen Beteiligung der Betroffenen interessiert.
Laut Schmitt umfasst das A 1-Projekt drei Komplexe: Der Ausbau der vorhandenen Lärmschutzanlagen (Lärmsanierung), eine Fahrbahnverbreiterung von heute 11,30 auf zwölf Meter. Dabei soll die heutige Betonpiste durch lärmdämpfenden Spezialasphalt ersetzt werden. Hinzu kommt eine neue Entwässerung mit Rückhaltebecken.
Die Details erläuterte Ingenieur Thon: Der heutige rund 1400 Meter lange Lärmschutz, beginnt hinter der Anschlussstelle Schweich, Fahrtrichtung Moseltaldreieck, mit einem 509 Meter langen Erdwall, dann folgt eine 67 Meter lange Wand in Höhe des Friedhofs, der ein 330 Meter langer Wall folgt. Hinter dem Wall schließt sich eine 450 Meter lange Wand an, der noch 44 Meter Wall bis kurz vor die Brücke folgt. Die Höhen der Bauten liegen zwischen 1,30 bis 1,67 Metern. Der neue Lärmschutz soll 2,50 Meter erreichen und 130 Meter weit auf die Brücke ausgedehnt werden. Thon meint: "Diese Anlage ist auf das erwartete Verkehrsaufkommen des Jahres 2015 berechnet. Die geltenden Grenzwerte von 67 Dezibel (dB) am Tage und 57 dB in der Nacht sollen damit eingehalten werden." Doch wann kommt der neue Lärmschutz? Diese Frage konnten die LBM-Vertreter nicht beantworten - man befinde sich noch im frühen Anfangsstadium und sollte eher im Zeitraum von fünf Jahren denken. In der weiteren Diskussion wurden auch neue Befürchtungen laut, etwa wegen der Fahrbahnverbreiterung und der möglichen Staubeinwirkungen auf angrenzende Weinberge. Angeschnitten wurde zudem das Thema "Tempo 100". Diese Regelung würde nach Experten aber kaum Besserung bringen. Am Ende verließen alle den Schauplatz mit dem Gefühl, dass es mit dem Lärmschutz zwar noch dauern werde, aber ein konkreter Anfang gemacht ist.

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