Ein gelebtes Stück Hermeskeil

Egal ob früher aktiver Fußballer, Elferrat im Karnevalsverein Ruck-Zuck oder jetzt als Bezirksbeamter bei der Polizeiinspektion Hermeskeil: Edgar Winter (Jahrgang 1958) ist ein "gelebtes Stück Hermeskeil". Und auch, wenn es ihn beruflich immer wieder an andere Orte verschlagen hat, stand für ihn fest: "Hier ist mein Lebensmittelpunkt."

Hermeskeil. Noch heute, fast ein Vierteljahrhundert später, weiß er es, als wäre es gestern gewesen: "Jeden Tag 164 Kilometer hin und dieselbe Strecke noch einmal zurück. Ein Arbeitsweg von 328 Kilometern. Jeden Tag." Von 1988 bis 1990 versah Edgar Winter seinen Dienst als Polizeibeamter im nordrhein-westfälischen Euskirchen. Das hieß, auch bei Wind und Wetter durch die Eifel und den Hunsrück. Bei anderen Straßenverhältnissen, als das mittlerweile der Fall ist. "Durch den Kopf gegangen ist mir ein möglicher Umzug schon damals, aber die Entscheidung stand relativ schnell fest: Hermeskeil war und ist mein Lebensmittelpunkt und sollte es bleiben." Seine Familie, seine sozialen Kontakte, seine Freunde: All das war am Ort.
"Ich bin ein Hermeskeiler Junge. Meine Frau stammt aus Hermeskeil. Wir wollten das nicht aufgeben", sagt der dreifache Familienvater, der die Vorzüge der Stadt nicht nur für seine Person aufzählt: "In Hermeskeil war alles da: Schulen, ein Krankenhaus, das uns hoffentlich noch lange erhalten bleibt. Viele Vereine, in denen die Kinder aktiv waren. Und wenn ich nicht da war, war auch das Auto nicht da. In Hermeskeil konnte meine Frau aber auch viele Dinge zu Fuß erledigen." Solche Umstände, sagt er, lerne man erst wirklich schätzen, wenn man einen eventuellen Umzug ins Auge fassen würde.
Seine berufliche Laufbahn begann in Alsfeld bei Kassel beim Bundesgrenzschutz. Später, als Polizeibeamter, kamen Dienststellen in Bonn, Euskirchen, Trier hinzu. "Aber Hermeskeiler bleibst du. Ich bin ja auch einer, der raus geht, der die Leute kennt, der Freunde und Bekannte hat." Seit 1988 ist er im Karnevalsverein tätig, sitzt dort Kampagne für Kampagne im Elferrat, hilft hinter den Kulissen. Ehrenamtliche Arbeit, die selbstverständlich geworden ist.
Als Winter im August 1999 zur Polizeiinspektion Hermeskeil versetzt wurde, entstand plötzlich eine neue Situation für ihn: "Zuerst hatte ich auch Bedenken. Aber dann hat sich schnell herausgestellt, dass die Vorteile überwogen, weil ich hier bekannt war", schildert er heute den damals neuen beruflichen Lebensabschnitt. "Wenn ich irgendwo auftauchte, wo ein bisschen Krawall war, dann sind die Tonlage und die Gangart oft schon ein bisschen heruntergefahren worden."
Für seine Kollegen ist Edgar Winter einfach nur der Eddy. Für den "Rest" der Hochwaldstadt ist er ein gelebtes Stück Hermeskeil, das nie wegwollte von hier. Und dafür auch Tausende von Kilometern "abgeschrubbt" hat. jüb

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