"Ein Glücksfall für Hermeskeil"

Hermeskeil · Das Mehrgenerationenhaus (MGH) Johanneshaus in Hermeskeil hat zwei Gründe zum Feiern: Die finanzielle Unterstützung des Bundes ist bis 2014 gesichert und die Renovierung abgeschlossen. Bei einem Tag der offenen Tür haben sich alle Gruppen und Kooperationspartner vorgestellt.

Hermeskeil. Fast taghell erstrahlt der große Saal des Johanneshauses, das mit Hilfe der Bundesregierung zum Mehrgenerationenhaus (MGH) wurde. In diesem kulturellen Zentrum für die Hochwaldregion wurden der Abschluss der Renovierung und die weitere Unterstützung der Angebote durch den Bund mit einem Tag der offenen Tür gefeiert.
"Ich bin durch das Angebot des Lebenscafés ins Mehrgenerationenhaus gekommen und fühle mich hier sehr wohl", sagt die 63- jährige Maria Lauer aus Beuren, während sie ihrem sechsjährigen Enkel Sebastian beim Malen über die Schulter schaut. Einen Nachmittag lang präsentieren sich die 17 Kooperationspartner des MGH, das sich in kirchlicher Trägerschaft der Pfarrei St. Martinus befindet. Die Angebote reichen von A wie ADHS-Elterntreffen bis W wie Wirbelsäulengymnastik.
Der Leiter der Einrichtung, Christoph Eiffler, begrüßt die rund 200 Gäste am Festnachmittag. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Pfarrverwaltungsrats, Rainer Jansen, lobt er die vielen freiwilligen Helfer, die bei der Renovierung tüchtig anpackten. "Wie ein Knotenpunkt in einem Netzwerk sitzt Dechant Clemens Grünebach", stellt Jansen fest.
Dem so hoch Gelobten war es gelungen, gemeinsam mit den Gremien in St. Martinus, das MGH für eine halbe Million Euro rundzuerneuern und die Finanzierung des Betriebs mit jährlich 40 000 Euro Fördergeld aus Berlin bis ins Jahr 2014 zu sichern. Der Geistliche sieht einen inhaltlichen Wandlungsprozess in diesem traditionell von der Erwachsenenbildung bestimmten Haus von sich gehen: "Es zeigte sich, dass sowohl das Haus als auch seine Nutzer älter wurden." Deshalb musste das Gebäude und das Angebot darin angepasst werden.
Zwei Schwerpunkte hat sich das MHG gesetzt: Alter und Demenz sowie die Qualifizierung von Menschen im Ehrenamt. Die Demenzgruppe wird seit Mai vergangenen Jahres von Iris Wilhelm geleitet. "Wir fördern mit sieben Helferinnen die Erinnerungen und das Selbstwertgefühl der Betroffenen", erklärt sie.
Alte und Junge lernen gemeinsam


Landrat Günther Schartz regt an: "Die Schulen sollten diese Einrichtung vermehrt nutzen, denn Ältere und Jüngere können sehr viel voneinander lernen."
"Dieses Haus ist für Hermeskeil ein Glücksfall", sagt Stadtbürgermeister Udo Moser erfreut. Das Geld zur Unterstützung der Einrichtung sei nicht verschenkt, weil dem eine Leistung gegenüberstehe.
Wie geht es weiter, wenn das Engagement der mehr als 50 Ehrenamtlichen zwar noch da ist, die Fördermittel aber nicht mehr fließen? "Da denken wir 2013 mal drüber nach", vertröstet Dechant Grünebach in die Zukunft und fügt anschließend hinzu: "Wenn gute Ideen da sind, dann ist auch Geld da."
Derzeit ist das MGH mit mindestens zehn Angeboten pro Woche zu rund 70 Prozent ausgelastet. Was gerade läuft, erklärt Christoph Eiffler gerne unter Telefon 06503/9817515. Die Räume können auch für private Feiern gemietet werden.

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