Ein großes Herz für Hermeskeil

Hermeskeil · Karl Heil spielte jahrzehntelang eine prägende politische Rolle in Hermeskeil. Insbesonders für dieses ehrenamtliche Engagement wurde der 74-Jährige kürzlich mit der Landesverdienstmedaille ausgezeichnet. In seiner Heimatstadt ist man ihm und seiner Frau Katharina Heil aber auch aus anderem Grund sehr dankbar: Das Paar hat Hermeskeil schon mehrere große Geschenke gemacht.

 Karl und Katharina Heil stehen auf der Brücke am Stadtparkweiher. Ohne die großzügige Spende des Ehepaars wäre die Neugestaltung der grünen Lunge Hermeskeils nicht möglich gewesen. TV-Foto: Axel Munsteiner

Karl und Katharina Heil stehen auf der Brücke am Stadtparkweiher. Ohne die großzügige Spende des Ehepaars wäre die Neugestaltung der grünen Lunge Hermeskeils nicht möglich gewesen. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. "Uns liegt Hermeskeil sehr am Herzen. Wir sind beide hier geboren und fühlen uns der Stadt sehr verbunden." Das sagen Karl Heil, der vor wenigen Tagen die Landesverdienstmedaille erhalten hat, und seine Frau Katharina im TV-Gespräch. Das kinderlose Paar versucht damit zu erklären, warum es 2001 eine nach ihm benannte Stiftung gegründet und damit die Hermeskeiler schon an mehreren Stellen reich beschenkt hat.
So würde es die Grillhütte "Im Adrian" ohne die Spende der Heils nicht geben. Auch die spätere Neugestaltung des Waldspielplatzes direkt daneben wäre 2011 ohne den von der Karl und Katharina Heil-Stiftung finanzierten Kauf der Spielgeräte wohl nicht möglich gewesen.
Vor allem aber weiß jeder Hermeskeiler: Der früher wenig attraktive Stadtpark ist nur deshalb ein Schmuckstück mit großem Weiher geworden, weil die Heils im Jahr 2008 allein für dieses Projekt rund 215 000 Euro vom Stiftungskonto abhoben und diese stolze Summe der Stadt schenkten. Hinzu kam eine Vielzahl an kleineren Spenden. So griffen die Heils dem Krankenhaus beim Anlegen eines Themengartens unter die Arme oder sie unterstützten die Jugendarbeit der Stadtkapelle. In dem Hermeskeiler Traditionsverein blies der heute 74-jährige Karl Heil selbst lange Zeit ins Saxofon.
Insgesamt hat die Stiftung rund 250 000 Euro für die Verwirklichung verschiedener Vorhaben in Hermeskeil bereitgestellt. Karl Heil führte bis zum Beginn der 1990er Jahre den von seinem Großvater gegründeten Getränke- und Brennstoffhandel Blauth. Die Einnahmen aus dessen Verkauf bildeten den Grundstock für das spätere Stiftungsvermögen.
Weitere Planungen stehen


Eigentlich war es schon abgemachte Sache, was das nächste Projekt sein würde, bei dem die Heils helfen wollten. Zur Neugestaltung des verwahrlosten St.-Fargeau-Parks hätte die Stiftung 72 000 Euro beigesteuert. Der Stadtrat hat die Pläne im Juni aber zurückgestellt, weil es einen Investor gibt, der im Park eine Privatklinik für Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen bauen will (der TV berichtete).
"Ich bin nicht böse über diese Entscheidung. Wenn das mit der Privatklinik tatsächlich was wird, wäre das eine gute Sache", betont Karl Heil, der jahrzehntelang selbst ein führender politischer Kopf der Hermeskeiler Politik war (siehe Extra). Stattdessen will sich die Stiftung nun beim laufenden Bau des Feuerwehrmuseums finanziell engagieren und das Leuchtturmprojekt so unterstützen. In welcher Form, sei aber noch nicht klar. Heil: "Außerdem haben wir auch noch eine Menge Ideen für andere Projekte. Die sind aber noch nicht spruchreif."
CDU-Mann Willi Auler, der Bürgermeister Udo Moser vertreten hat, würdigt im TV-Gespräch die Verdienste seines Vorgängers im Amt als erster Stadtbeigeordneten mit einer ebenso knappen wie prägnanten Aussage: "Karl Heil ist eine Ikone der Stadt Hermeskeil."Extra

Karl Heil wurde vom Land in erster Linie wegen seines "herausragenden ehrenamtlichen Engagements" im kommunalpolitischen Bereich mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet. Heils politische Heimat war die Freie Wählergruppe (FWG). Er zählte 1974 zu den Gründungsvätern des Kreisverbands Trier-Saarburg und war bis 2004 dessen Vorsitzender. Er saß insgesamt acht Jahre lang im Kreistag und war 15 Jahre lang Mitglied des VG-Rats Hermeskeil. Noch länger war er im Stadtrat aktiv. Diesem Gremium gehörte Heil von 1979 bis 2009 an. Ab 1994 war er 15 Jahre lang als erster Beigeordneter die rechte Hand der damaligen Stadtbürgermeisterin Ilona König (CDU). Heil trug in diesem Amt die Verantwortung für mehrere Geschäftsbereiche. Er war Chef des städtischen Bauhofs und für den Straßenbau sowie die Grundstücksgeschäfte und die Liegenschaften in Hermeskeil zuständig. "Diese Aufgaben haben mich schon den ganzen Tag ausgefüllt", erinnert sich Heil. Nach Ablauf der Legislaturperiode zog sich Karl Heil im Sommer 2009 aus Altersgründen aus der Kommunalpolitik zurück. ax

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