Ehrenamt Ein Hauch Italien für Saarburg

SAARBURG · Helmut Linz sagt: „Mein Herz schlägt für die Altstadt.“ Deshalb verschönert er die Stadt mit großen Grünpflanzen. Im Winter muss sein Auto den Pflanzen weichen.

 Die Garage wird zum Oleanderwald: Helmut Linz lässt seine Schützlinge hier überwintern.

Die Garage wird zum Oleanderwald: Helmut Linz lässt seine Schützlinge hier überwintern.

Foto: Herbert Thormeyer/HERBERT THORMEYER

Seine Schätzchen hütet er im Winter in seiner Garage. Helmut Linz schmückt seit der Ortskernsanierung in Saarburg im Jahr 2001 die Warsbergerstraße und den Pferdemarkt mit großen Oleandersträuchern und Hortensien. Für diese Verschönerung der Altstadt hat ihm Bürgermeister Jürgen Dixius beim Neujahrsempfang der Stadt und des Gewerbeverbands eine Dankesurkunde überreicht (der TV berichtete).

Der 76-jährige ehemalige Vermessungstechniker sagt schmunzelnd: „Das Auto muss ich im Winter woanders unterbringen.“ Linz ist Mitglied des Saarburger Verkehrs- und Verschönerungsvereins. In seiner Garage wachsen die großen Pflanzen auch im Winter weiter, denn sie bekommen regelmäßig Licht und Wasser.

Mitgebracht hat er sie als Setzlinge aus Urlauben rund ums Mittelmeer, denn: „Die wachsen dort wie Unkraut.“ Die Idee kam Linz, als die Leute nach der Sanierung der Straßen im alten Saarburg begannen, auch die Fassaden zu erneuern. „Da fehlt doch jetzt nur noch Grün“, dachte sich Linz und sprach Stadtbürgermeister Jürgen Dixius an, ob man denn nicht Blumenkübel aufstellen könnte. Das ließ sich der gelernte Förster nicht zweimal sagen und flugs war ein Projekt geboren, das bis heute Bestand und Erfolg hat. 15 Großpflanzen stellt Linz im Frühjahr auf. „Vom Juni bis in den Spätherbst blühen Oleander und Hortensien. Das freut Einheimische wie Besucher“, sagt der Rentner lächelnd. Gattin Anne unterstützt das „Außenprojekt“. Sie ist für die pflanzliche Verschönerung im Haus zuständig.

Im Sommer, wenn es heiß ist, machen die Pflanzen schon mehr Arbeit. „Dann muss manchmal dreimal am Tag gegossen werden, und wenn die Blüten abfallen, sammeln ich und die Nachbarn sie ein“, sagt er. Beim Aufstellen der mittlerweile mannshohen Gewächse helfen kräftige Männer aus der Nachbarschaft mit. „Geld kostet eigentlich nur das Düngen“, verrät Linz. Die Nachbarn kümmern sich auch, wenn er in Urlaub ist.

Die Reaktionen von Besuchern, auch Touristen bei Stadtführungen sind einhellig: Das ist ja wie in Italien, heißt es. „Kaum sind die Leute in unserer Straße, werden die Fotoapparate und Smartphones gezückt, um das hier festzuhalten“, merkt der Aktivist erfreut an. Er habe sogar schon mal Applaus bekommen, als die Leute sahen, dass er gerade am Gießen war.

Sein Herz schlage halt für die Altstadt, die immer schön aussehen soll. Etliche Wettbewerbe des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) hat er damit schon gewonnen. Immer wieder hört er dabei: „Die Warsbergerstraße und die Fußgängerzone am Pferdemarkt, das sind die schönsten Straßen Saarburgs.“

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