Ein Haus, das offen ist für alle

Saarburg · Vor etwas mehr als drei Jahren fiel der Startschuss für das Mehrgenerationenhaus Saarburg mit dem Glockengießereimuseum. Das Angebot des Ensembles ist nun komplett. Das wird am Samstag, 17. September, gefeiert.

Saarburg. Eine Frau lässt sich zur Tagesmutter ausbilden, ihr Kind gibt sie in dieser Zeit in die Betreuung ein paar Räume weiter. Anschließend werden beide im Café Urban mit Essen und Getränken versorgt. Und auch die an Demenz erkrankte Oma wird - zumindest montags - bei Bedarf fachkundig betreut. Währenddessen lohnt sich auch ein Blick in die alte Kunst des Glockenmachens im angrenzenden Museum.
So wie in diesem Beispiel kann es im Mehrgenerationenhaus Saarburg (MGH) ablaufen. Denn: "Jetzt beginnt das Konzept ineinanderzugreifen", sagt Anette Barth vom Lokalen Bündnis für Familie, dem MGH-Träger. Nachdem auch das integrative Begegnungscafé Urban den Betrieb aufgenommen hat, ist das Programm nach rund drei Jahren komplett.
"Das ist eine Gelegenheit, das Haus in seiner Gesamtheit vorzustellen", sagt Barth. Daher gibt es am kommenden Samstag, 17. September, nicht nur die offizielle Einweihungsfeier, sondern auch einen Tag der offenen Tür.
In den vergangenen drei Jahren ist das Haus inklusive Museum und Angeboten stetig gewachsen - sowohl inhaltlich als auch ganz praktisch mit dem Anbau. In diesen haben Land, Kreis, Verbandsgemeinde und Stadt rund zwei Millionen Euro gesteckt (der TV berichtete mehrfach). Der Startschuss dafür fiel Ende 2008. 65 Prozent davon hat das Land finanziert, den Rest, 700 000 Euro, teilten sich Kreis (25 Prozent), Stadt und Verbandsgemeinde (je 37,5 Prozent). Eigentümerin des Gebäudes ist die Stadt.
Die MGH werden vom Bund mitfinanziert. Laut Familienministerium gibt es 40 000 Euro im Jahr aus Mitteln des Bundes und des Europäischen Sozialfonds. 10 000 Euro davon zahlen Kommune, Kreis oder Land. "Wir befinden uns gerade im Interessenbekundungsverfahren für die neue Förderperiode von 2012 bis 2014", erklärt Barth. Zudem habe man sich für das letzte Förderjahr der alten Periode (2012) beworben. "Die Bescheide werden für Oktober/November erwartet." Barth hofft, dass die bisherige Arbeit honoriert und das Haus weiter unterstützt wird. "Wir arbeiten aber natürlich schon an einem Plan B, wie wir das Haus langfristig finanzieren können."
Beim Tag der offenen Tür werden alle Einrichtungen vertreten sein: das Museum, das Mehrgenerationenhaus mit dem offenen Treff, der Club 130 (Kinderbetreuung), Kinder- und Jugendkunstschule (Kijuschu), Ehrenamtsbörse und Café Urban sowie die Arbeitskreise des Lokalen Bündnisses wie etwa das Team des Projektes "Gute Geschäfte", das Unternehmen und soziale Einrichtungen zusammenbringt.
Mit von der Partie sind auch Partner aus dem Lokalen Bündnis wie das Robert-Walser-Haus und die Krebsgesellschaft. Für die kleinen Gäste gibt es ein Programm mit Kinderschminken, Basteln, Sackhüpfen und vielem mehr. "Wir verstehen uns vor allem als Treffpunkt", sagt Barth, "als ein Haus, das offen ist für alle."
Das Mehrgenerationenhaus Saarburg ist jeden Tag von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Das Café Urban ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
11 Uhr: Eröffnung mit Begrüßung 11.30 Uhr: Einsegnung 12 bis 18 Uhr: Tag der offenen Tür 12.30 Uhr: Führung durch die ehemalige Glockengießerei 15 Uhr: Führung durch das soziokulturelle Zentrum 20 Uhr: A-cappella-Nacht

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