Ein Haushaltsplan zum Vorzeigen

Paschel · Paschel braucht keine Kredite, ist schuldenfrei und hat was auf der hohen Kante. Das Dorf präsentiert sich regelrecht runderneuert. Große Projekte stehen nicht mehr an. Auch sparen muss der Ortsgemeinderat eigentlich nicht, er tut es aber trotzdem.

 Paschel steht gut da. Die Gemeinde hat eine sanierte Ortsdurchfahrt sowie neue Kanäle und Leitungen.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Paschel steht gut da. Die Gemeinde hat eine sanierte Ortsdurchfahrt sowie neue Kanäle und Leitungen.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Paschel. "Sie sind eine der wenigen schuldenfreien Gemeinden, die es noch gibt", lobt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kell, Werner Angsten, die sechs Ratsmitglieder und den Ortsbürgermeister von Paschel, Erich Thiel, für ihr vorbildliches Wirtschaften.
Bürger erbringen Eigenleistungen


Für die 243-Einwohner-Gemeinde sind Löcher in der Kasse ein unbekanntes Phänomen. Das finanzielle Polster beträgt laut Haushaltsplan 260 000 Euro, einschließlich der Jagdrücklage. Da schreckt auch kein Minderaufkommen im Steueretat von 9900 Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Da alle größeren Maßnahmen, vor allem die Sanierung der Ortsdurchfahrt, der Kanäle und Leitungen abgeschlossen sind, werden auch keine Kredite gebraucht. Das Bürgerhaus wirft sogar Mieteinnahmen und Benutzungsgebühren ab.
Der dickste Brocken im Haushalt sind 21 323 Euro für die Vermessung und den Grunderwerb im Zusammenhang mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt der Kreisstraße 54. Am Anbau des Kindergartens in Zerf beteiligt sich das Dorf anteilig seiner Einwohnerzahl mit 12 800 Euro.
Bei den Investitionen in Höhe von knapp 50 000 Euro steht sogar ein Saldo von plus 14 300 Euro. "Das funktioniert nur, wenn das letzte gemeindliche Baugrundstück im Neubaugebiet Ober Schillertshag verkauft wird", erklärt Ortsbürgermeister Erich Thiel. Der Baugrund steht mit 40 000 Euro im Haushalt.
Warum das Haushalten in Paschel besser klappt als anderswo, erklärt Thiel so: "Wir haben immer wirtschaftlich gearbeitet und unsere Bürger packen in Eigenleistung bei vielen Projekten mit an"
Beispiele dafür sind der Bolzplatz, für den nur 2000 Euro gebraucht wurden, und die Sanierung des Spielplatzes, für den 3200 Euro reichten.
Größere Projekte sind in den nächsten Jahren nicht geplant, allenfalls die Restsanierung der Brunnenstraße mit der dortigen Stützmauer. "Dann sind wir mit unserem Dorf durch", freut sich Thiel.
Mutwillig etwas machen, nur weil Geld da ist, das gibt es in Paschel nicht. Weiterhin wollen Thiel und sein Rat finanziell im grünen Bereich bleiben.

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