Ein Herz für Frösche und Kröten

LAMPADEN. Sie steht wieder kurz bevor: die Wanderung der Frösche und Kröten zu ihren Laichplätzen. Damit verbunden ist eine Gefährdung von Mensch und Tier. Ehrenamtliche Helfer versuchen derzeit, Probleme zumindest einzuschränken.

 Ehrenamtlich im Dienst der Natur: (von links) Matthias Brausch, Florian Marquard, Maria Hebben, Naturschutzbeauftragter Horst Glessner, Jugendfeuerwehrwart Frederik Muth und Daniel Marquard treffen Vorbereitungen zur Rettung der gefährdeten Amphibien. TV-Foto: Hans Muth

Ehrenamtlich im Dienst der Natur: (von links) Matthias Brausch, Florian Marquard, Maria Hebben, Naturschutzbeauftragter Horst Glessner, Jugendfeuerwehrwart Frederik Muth und Daniel Marquard treffen Vorbereitungen zur Rettung der gefährdeten Amphibien. TV-Foto: Hans Muth

Die Hinweisschilder, die auf die Krötenwanderungen hinweisen, sind auch in diesem Jahr nicht zu übersehen. In diesen Tagen ist es wieder soweit: Die Amphibien, darunter Frösche und Kröten, machen sich auf den Weg zu ihren Laichplätzen. Dabei überqueren sie Wege und Straßen und bringen gleichermaßen sich selbst und die Auto- oder Motorradfahrer in Gefahr."Hauptverkehrszeit" zwischen 19 und 24 Uhr

"Die Tiere wandern nicht immer, sondern nur, wenn es über fünf Grad warm ist. Aber auch dann machen sie sich erst in der Dämmerung und nachts auf den Weg", erklärt Annette Schäfer. Der promovierten Biologin liegt die Umwelt sehr am Herzen. Die größte Wanderungsaktivität herrsche in lauen, regnerischen Frühlingsnächten zwischen 19 und 24 Uhr. Um die Amphibien vor dem Straßentod zu retten, werden derzeit verschiedene Maßnahmen ergriffen. Die Verkehrsbehörden stellen während der Laichwanderung Hinweis- und Geschwindigkeitsbegrenzungs-Schilder auf. An vielen Stellen haben auch Behörden oder Tierfreunde so genannte Krötenzäune installiert, die von der Kreisverwaltung kostenlos zur Verfügung gestellt werden und verhindern, dass die Tiere auf die Straße hüpfen. Ein besonders gefährdeter Bereich ist die K 43 an der Kläranlage bei Lampaden. Dort hat die örtliche Jugendfeuerwehr, gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Naturschutzbeauftragten Horst Glessner und der ehrenamtlichen Helferin Maria Hebben, Schutzzäune errichtet. Ein solcher Schutzzaun besteht aus dem eigentlichen Zaun und Fang-eimern. Die Tiere wandern, wenn sie den Zaun erreichen, daran entlang und fallen in die Eimer. Von dort bringen Helfer sie über die Straße. Der Zaun muss täglich am frühen Morgen, während der Hauptwanderzeit auch in der Nacht kontrolliert werden. Die in den Eimern gefangenen Amphibien werden dann unter Berücksichtigung der Wanderrichtung über die Straße getragen und möglichst in einiger Entfernung von der Straße wieder freigelassen. Diese Aufgabe übernimmt Maria Hebben täglich. Dennoch werden zahlreiche Frösche, die einen anderen Weg finden, überfahren. Die ehrenamtlichen Helfer weisen ausdrücklich darauf hin, dass dabei auch für die Autofahrer Unfallgefahr besteht. Zu den besonders gefährdeten Abschnitten in der Verbandsgemeinde Kell am See gehört zudem die B 268 bei Paschel-Steinbachweier.

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