Ein Herz für Wohnmobilisten

In sechs Wochen sollen in Saarburg die ersten Wohnmobilisten auf den neuen Stellplatz am Saarufer rollen können. Was für den Ayler Winzer und Investor des Platzes Bernd Eilenz in Biebelhausen bislang am Bürgerprotest scheiterte, setzt er nun in der Nachbarstadt um.

Saarburg. (sw) Mächtig viel Staub wirbelt das Thema "Wohnmobilstellplatz" vielerorts auf. Zuletzt in der Verbandsgemeinde Konz in Kanzem und Hamm heiß diskutiert, schlugen die Wellen im vergangenen Jahr in Ayl-Biebelhausen hoch, nachdem die Gemeinde dort ihren Plan für einen Wohnmobilstellplatz am Saarufer entlang der K 130 vorgestellt hatte. Nach heftigen Bürgerprotesten nahmen die beiden Ayler Brüder Bernd und Rudolf Eilenz, die sich als Investoren des Platzes angeboten hatten, bis auf Weiteres Abstand von dem Projekt. Staub wirbelt es nun auch am Saarufer in Saarburg auf, wo in sechs Wochen ein Platz für 70 Wohnmobile fertig gestellt sein soll. Allerdings ist der Staub ausschließlich baubedingt. "Während des gesamten Bebauungsplanverfahrens gab es nicht einen einzigen Einwand", erklärt der mit der Ausführung beauftragte Landschaftsarchitekt Egbert Sonntag auf Nachfrage des Trierischen Volksfreunds. So wird nach Einschätzung der beiden Investoren Bernd und Rudolf Eilenz der angepeilte Eröffnungstermin Anfang Juni einzuhalten sein. Zwei Erschließungsstraßen sind auf der 0,8 Hektar großen, von der Stadt Saarburg langfristig gepachteten Fläche am Ende des Gewerbegebietes Saarufer angelegt worden. "Wenn der Betrieb angelaufen ist, werden wir entscheiden, ob wir ein Einbahnstraßen-System für die Ein- und Ausfahrt etablieren", sagt Bernd Eilenz. Eine Schranke wird es nach Ansage Eilenz' nicht geben. "Wir haben uns umgehört und erfahren, dass Wohnmobilisten Schranken auf Plätzen kritisieren. So, wie wir es machen wollen, kann jeder jederzeit den Platz anfahren." Die beiden Investoren möchten einen Platzwächter anstellen, der sich um die Anlage kümmert und auch die Standmiete kassiert - eine Bewerbung liegt nach Auskunft Eilenz' bereits vor. Keine Probleme mit Lärm und Emissionen

Eine Ver- und Entsorgungsstation für Toilettenabfälle und Frischwasser werde in Höhe der Ausfahrt, außerhalb des Platzes angebracht. Strom beziehen die Wohnmobilisten über Versorgungssäulen neben den Stellplätzen. "Beim Strom und der Ver- und Entsorgungsstation werden wir mit Münz-Apparaten arbeiten, damit es zum einen bedarfsabhängig gesteuert wird und zum anderen auch ökologisch im Rahmen bleibt."Derzeit sind die Arbeiter damit beschäftigt, ein Gerätehaus an der Seite des Platzes zu bauen. Dort werden vorübergehend auch zwei Toiletten und eine Dusche untergebracht. "Wenn wir im kommenden Jahr einen Kiosk bauen, werden wir das Gerätehaus umbauen und die Toiletten und eine Dusche in das Kiosk-Gebäude verlegen", sagt Bernd Eilenz. Der Kiosk mit kleiner, überschaubarer Gastronomie sei noch in Planung und solle von einem Pächter betrieben werden. Auf dem Platz darf jeder Wohnmobilist 70 Quadratmeter "sein Reich nennen". "63 Quadratmeter sind nach dem Gesetz vorgeschrieben", erläutert der Investor. Über Holzbohlen würden die Parzellen voneinander abgetrennt. Auf dem Platz wird Eilenz in den kommenden Wochen Gras einsäen lassen, nachdem zunächst der Mutterboden abgetragen worden und die Fläche mit Schotter aufgefüllt worden ist. "Mit diesem Untergrund wollen wir verhindern, dass die Fahrzeuge bei starkem Regen absacken." Die Hochwasserzone am Saarufer beeinträchtige das Projekt nicht. "Bis zum Beginn der Hochwasserzone haben wir einen breiten Streifen gelassen." Aus Sicht der Wohnmobilisten hält Stadtbürgermeister Jürgen Dixius den Platz für ideal: "Er ist schnell und gut erreichbar über die B 51, ist durch das Saarufer wunderbar eingegrenzt, und es gibt keine Probleme mit Lärm oder anderen Emissionen." Auch Egbert Sonntag meint: "Von der Infrastruktur her ist der Platz perfekt. Die Touristen haben den Radweg unmittelbar vor der Nase und sind zu Fuß in zehn Minuten in der Innenstadt. Das einzige, was fehlt, ist ein gastronomisches Angebot direkt am Platz. Aber das soll ja noch kommen."

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