Ein Herz für Zinnfiguren

SAARBURG. Eine dauerhafte Zinnfiguren-Ausstellung will der Saarburger Sekthersteller Bernd Hausen-Mabilon im Nebenhaus seines Anwesens in den kommenden ein bis zwei Jahren einrichten. Dabei legt der 68-Jährige sein Augenmerk auf die Geschichte Luxemburgs.

 Ist fleißig dabei, den Figuren Profil zu geben: Zinnfigurensammler Bernd Hausen-Mabilon. Foto: Susanne Windfuhr

Ist fleißig dabei, den Figuren Profil zu geben: Zinnfigurensammler Bernd Hausen-Mabilon. Foto: Susanne Windfuhr

Bernd Hausen-Mabilon ist immer für eine Überraschung gut. In einem Alter, in dem die meisten einen Gang zurückschalten und etwas mehr Ruhe und Zeit in ihrem Alltag genießen, feilt der 68-jährige "patron" - wie er sich gerne selbst bezeichnet - der traditionellen Saarburger Sektkellerei munter an neuen Ideen. Seine neueste: Im leer stehenden Nebenhaus seines Anwesens am Staden will er innerhalb der kommenden ein bis zwei Jahre eine Zinnfiguren-Ausstellung einrichten. Interessante Erkenntnisse

2000 bis 3000 originalgetreu bemalte Weichmetallfiguren sollen dauerhaft einen Platz in dem historischen Häuschen finden. Bernd Hausen-Mabilon will sich damit einen Traum erfüllen. "1973 habe ich begonnen, Zinnfiguren zu sammeln und sie selbst zu bemalen", sagt er. An die Thematik herangeführt habe ihn sein Freund Klaus Gerteis, der im Mai vergangenen Jahres seine Zinnfigurensammlung dem Freilichtmuseum Roscheider Hof als Dauerleihgabe vermachte. Die Figuren bekommt Hausen-Mabilon aus ganz Deutschland. "Den Großteil beziehe ich aus Berlin und Nürnberg." Zum Bemalen der Mikro-Männchen benutzt er Öl- und Leinfarben. "Für dieses Hobby muss man viel nachschlagen und sich über Bücher und Fachzeitschriften viel anlesen. Man muss sich über die Geschichte und das Leben in der entsprechenden Epoche schlau machen." Dabei sei er bereits auf allerlei interessante Erkenntnisse gestoßen - auch wenn die nicht immer bestätigt seien, wie ein Beispiel zeigt: "Ich habe herausgefunden, dass Ludwig XIV. einen Koch aus Luxemburg hatte, der so fantastisch gekocht hat, dass der König ihm zu Ehren den Park auf den Namen Jardin du Luxembourg taufte." Seit etwa sieben Jahren hat Hausen-Mabilon den thematischen Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Grafschaft Luxemburg gelegt. "Ich will alle Epochen Luxemburgs darstellen. Zeitlich gesehen, beschäftige ich mich ab 975 mit der Grafschaft, die von Limburg bis ins Burgund reichte. Die Festung Luxemburg war mit die Beste in Europa." Noch geht der Betrieb vor

Was das Faszinierende an diesem Hobby sei? "Die Zinnfiguren-Geschichte ist etwas für Jung und Alt. Das ist eine wunderbare Form, um der Jugend Geschichte nahe zu bringen", ist der Vater zweier erwachsener Töchter überzeugt. "Wie wir das im Detail machen, weiß ich noch nicht. Ich werde auf jeden Fall mit dem Freilichtmuseum Roscheider Hof zusammenarbeiten und habe ein Treffen mit dem Club der Eisenbahner geplant." Das größte Problem an der geplanten Ausstellung scheint derzeit noch Hausen-Mabilons Hauptbeschäftigung und - damit verbunden - die fehlende Zeit zu sein: "Man muss Zeit haben und mal ein paar Stunden abtauchen, wenn man sich richtig damit beschäftigen will. Und noch geht der Betrieb vor", sagt Hausen-Mabilon schmunzelnd.

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