Ein himmlisches Vergnügen

BEUREN. (cju) Nach zweijähriger Ruhepause lud der Geselligkeitsverein Beuren wieder zum Theater ein. Vor ausverkauftem Haus hieß es Bühne frei für den "Engel auf Bewährung". Der unverhofft gestorbene Hans Maurer bekommt eine letzte Chance, seine großen Flügel und einen Platz im Himmel zu erlangen. Doch dafür muss er so einiges leisten.

"Jung gebliebene Witwe sucht reichen Sack zum Ausnehmen." Eine Kontaktanzeige dieser Art wäre für Emma Maurer (Andrea Petri) nach dem Tod ihres Mannes der einzige Ausweg aus ihrer finanziellen Not. Das Einzige, was Hans Maurer (Roland Bach) seiner Familie hinterlassen hat, sind Schulden. Zur Strafe für sein sündiges Leben soll er in der Hölle schmoren. Aber die teuflische Bürokratie ist nicht ganz fehlerfrei. Hans ist ein Jahr zu früh gestorben. Er erhält eine letzte Chance, in den Himmel zu kommen: Er muss drei Ehen stiften. Mutter Magda (Gertrud Kirchen), Ehefrau Emma und Tochter Gabi (Susanne Heib) sollen wieder in den Hafen der Ehe einlaufen. Leichter gesagt als getan. Unsichtbar, aber nicht unhörbar

Wieder zurück auf der Erde, kann ihn nur seine Frau Emma sehen. Mit Hilfe eines Senders kann er sich aber auch für alle anderen hörbar machen und sorgt somit für Verwirrung. Brautpaar Nummer eins sollen seine Frau und der Schuldscheinbesitzer Willi Schmuser (Mario Leiber) werden. Doch obgleich die beiden in ihrer Jugend ein Paar waren, lässt sich diese Ehe nicht so mühelos arrangieren. Gabi hingegen ist leichter zu verkuppeln. Schnell verfällt das Mädchen den Fähigkeiten des jungen Hausmanns Bernd Schmusers (Edgar Spurk), der zwar eine Spülmaschine, aber kein Mädchen anmachen kann. Hier hilft Opa Emil (Heinrich Thommet) mit Schnaps und guten Ratschlägen auf die Sprünge. Auch wenn Emil bei allen anderen kuppeln hilft, so sträubt er sich doch mit Händen und Füßen gegen die Idee, selbst zu heiraten. Getarnt als sein Gewissen, kann Hans Emil jedoch dazu bringen, in die Ehe mit Magda einzuwilligen. Für Zwietracht sorgt Hans geldgierige Schwester Hilda Raffke (Monika Eiden). Sie weiß von Hans verstecktem Lottogewinn und reißt sich diesen gleich nach der Beerdigung unter den Nagel. Frei nach dem Motto "Hinterm Wald teilen die Erben doch schon, wenn die Toten noch handwarm sind" findet sie gar nichts Verwerfliches an ihrer Habgier. Aber auch hier verhilft Engel Hans mit einer List der Gerechtigkeit zum Sieg. Ende gut, alles gut. Hans hat seine Lieben unter der Haube und erhält im Gegenzug seine Flügel. Dem Einzug ins Paradies steht nun nichts mehr im Weg. Die Beurener Schauspieler brillieren mit einer gesunden Mischung aus spritzigen Dialogen, trockenem Humor und gutgemeinten Ratschlägen. Eine weitere Aufführung Erich Kochs fantastischer Komödie in drei Akten findet am Samstag, 9. Dezember, um 20 Uhr im Bürgerhaus Beuren statt. Karten gibt es für sechs Euro in Beuren beim Getränkeverkauf "Dhrontalquelle", in der Pizzaria "Da Nino", bei Frischemarkt Welter und in der "Antik-Stube", Hinzert.

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