Ein Hüttendorf mit Weihnachtsidyll

Konz-Kommlingen · Der Kathrainenmarkt Kommlingen war mit rund 2500 Besuchern ein Besuchermagnet. Beteiligte erklären das Erfolgsrezept.

 Erwin Follmann und Sohn Jonas aus dem Eifelort Spangdahlem zog es mit ihren Holzschnitzereien über die Verwandtschaft nach Kommlingen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Erwin Follmann und Sohn Jonas aus dem Eifelort Spangdahlem zog es mit ihren Holzschnitzereien über die Verwandtschaft nach Kommlingen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: HERBERT THORMEYER (h_ko )

Konz-Kommlingen Mit 15 Holzhütten wird auf dem Kommlinger Donatusplatz zu Beginn der Adventszeit ein Dorf im Dorf gebaut. Der Kathrainenmarkt hatte diesmal bereits seine 13. Auflage. Die große Krippe der Familie Grün, von Anfang an dabei, durfte erneut nicht fehlen.
Das ist aber nicht die einzige Besonderheit, denn wenn woanders nur Süßes oder Glühwein angeboten wird, stehen Besucher in Kommlingen für "Kromberschnittcher" Schlange. "Dafür haben unsere Helfer fünf Zentner Kartoffeln geschält", weiß Ortsvorsteher Lorenzo Mastrocesare.
Auch der Duft von frisch geräucherter Forelle lockt die Liebhaber dieser Speise an. Rund 80 Aktive der Vereinsgemeinschaft aus Heimatverein, Sportverein, Karnevalsverein, freiwilliger Feuerwehr plus weitere Helfer sorgen immer dafür, dass es an nichts fehlt.
Stets ist auch die gute Tat dabei. "Im vergangenen Jahr haben wir dem Malteser-Hospiz in Trier und dem Förderverein der Grundschule Konz-Oberemmel jeweils 500 Euro überwiesen", sagt der Ortschef. Wie viel es diesmal wird und wohin das Geld geht, steht noch nicht fest.
"Eine weitere Besonderheit ist, dass sich die Adressaten zu einem Dienst in einer unserer Weihnachtshütten bereiterklären." Livemusik kommt vom eigens gebildeten Weihnachtsensemble mit Musikern aus dem Dorf und der Umgebung, die jedes Jahr auch fleißig dafür proben. Mit weihnachtlichem Gesang gastierte diesmal die Liedertafel Irsch auf der Bühne des Marktdorfes, das sich idyllisch in die Kulisse der ringsum angestrahlten Häuser einschmiegt.
Gut 2500 Besucher ließen sich von diesem Flair verzaubern. Seit August wird dafür geplant. "Priorität haben immer Anbieter, die Selbstgemachtes mitbringen", darauf bestehen Mastrocesare und sein Team. Es gibt eine lange Warteliste von Händlern, die auch nach Kommlingen wollen. Aber nur, wenn eine Hütte frei wird, kann jemand nachrücken. Es soll ja kein Flohmarkt werden.
Lederpuschen für Babys und andere wärmende Wollsachen für die Allerkleinsten, daran stickt Anja Zeimet aus Wiltingen das ganze Jahr über: "Das ist mein Steckenpferd." Dabei lässt sie sich in ihrer Werkstatt (In der Burg 159) immer donnerstags von 17 bis 19 Uhr über die Schulter schauen.
Bei den Holzschnitzarbeiten von Erwin Follmann und Sohn Jonas aus Spangdahlem (Eifelkreis Bitburg-Prüm) war es die Kommlinger Verwandtschaft, die sie auf den Markt lockte: "Die haben uns so von dieser Atmosphäre so vorgeschwärmt, da mussten wir einfach mit unseren Sachen kommen."
Der Kathrainenmarkt ist auch immer ein guter Grund, in die Heimat zurückzukehren. So etwa für Stefan Fisch und seine Familie. Der Familienvater hat einen guten Vergleich mit wesentlich größeren Weihnachtsmärkten und schätzt die Gemütlichkeit in Kommlingen: "Das ist alles nicht so überlaufen." Es gebe auch keinen Nippes, sondern Sachen, die wirklich mit Herz hergestellt worden seien.
Am Sonntagmittag kam dann der Nikolaus und brachte allen Kindern etwas mit.Extra: ZWEI SCHUTZPATRONE FÜR DEN STADTTEIL


Konz-Kommlingen hat mit Katharina und Donatus zwei Schutzheilige, die über das Schicksal des Dorfes wachen. Da aber das Patronat von Katharina und damit die Kirmes in den November fällt, wird heute die Kirchweih bei normalerweise besserem Wetter als Donatuskirmes im Sommer gefeiert und zu Beginn der Adventszeit der Kathrainenmarkt.

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