Ein Juwel feiert Geburtstag

Seit nunmehr 100 Jahren steht sie über dem Wanderweg von Konz nach Niedermennig: die Marien-Kapelle "In den Jeuchen".

 Die Marien-Kapelle. TV-Foto: Rolf Neller

Die Marien-Kapelle. TV-Foto: Rolf Neller

Konz. (nero) Es war der Buchbinder Franz Menke (1861 bis 1926), der im Juni des Jahres 1908 beantragte, eine Kapelle im Tal zwischen Konz und Niedermennig errichten zu dürfen. Genau genommen eine Notlösung, denn eigentlich wollte er sie im Bereich des heutigen Baugebietes "Im Canet" erstellen. Dieses Vorhaben wurde jedoch nach Differenzen mit der Gemeinde und dem damaligen Pfarrer Schmitz abgelehnt.

Aus dem französischen Wallfahrtsort Lourdes hatte er eine Madonna mitgebracht, der er eine würdige Heimstatt zur Verehrung durch die Gläubigen errichten wollte. Also begann er mit dem Bau der Marien-Kapelle an ihrem heutigen Standpunkt. Die Einsegnung erfolgte im Jahre 1910, wie auch auf dem angedeuteten Turm ersichtlich.

Das "Kapellchen", wie es heute noch genannt wird, erlangte seine besondere Bedeutung in den Jahren des Ersten und Zweiten Weltkrieges, wo täglich vor allem Frauen zur Kapelle pilgerten, die um eine gesunde Rückkehr für ihre an der Front kämpfenden Männer beteten. Regelmäßig wurden Wallfahrten abgehalten: Die Gruppen von Karthaus St. Johann und Konz St. Nikolaus trafen sich am "Meiersbach", von wo aus man gemeinsam zur Kapelle pilgerte und dort die Messe gelesen wurde.

Problematisch zeigte sich die Unterhaltung des Gebäudes, da es im Privatbesitz des Grundstückseigentümers, der Familie Crames, stand, und somit nicht der kirchlichen Obhut unterlag. Die vergangenen Jahre hatten unübersehbare Spuren hinterlassen. Dies änderte sich, als 1999 die Kapelle ins Eigentum der Stadt Konz überging und sich Willi Hohenester, Anton Faber und Helmut Feiden daranmachten, eine umfassende Sanierung unter Mithilfe des städtischen Bauhofes vorzunehmen.

Der Fußboden in der Kapelle wurde wasserdicht erneuert, die Eingangsstufen wurden fixiert, der Vorplatz planiert und gepflastert, die Zuwegung neu geschaffen und vor allem nach Ausbesserung des alten Putzes der heutige Anstrich angebracht. Für diese selbstlose Eigeninitiative wurde den Vorgenannten 2005 durch den damaligen Landrat Richard Groß die Denkmalplakette des Kreises Trier-Saarburg verliehen.

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