Ein Koffer voller Geschichten

Sie sorgen für Kontakte zwischen den Generationen: Die Schüler des Gymnasiums Saarburg besuchen regelmäßig Bewohner des Seniorenzentrums St. Franziskus, um ihnen vorzulesen, mit ihnen zu spielen und sich mit ihnen zu unterhalten. Das Projekt hat 2009 begonnen, nun läuft es bereits in der zweiten Runde.

 Die Ergotherapeutin Stefanie Junk im Gespräch mit zwei Schülerinnen der Gruppe, die regelmäßig die Bewohner im Seniorenzentrum besuchen. Foto: Gerhard Kaiser

Die Ergotherapeutin Stefanie Junk im Gespräch mit zwei Schülerinnen der Gruppe, die regelmäßig die Bewohner im Seniorenzentrum besuchen. Foto: Gerhard Kaiser

Saarburg. (red) "Geschichten aus dem Koffer" - das ist der Titel einer Gemeinschaftsinitiative der Stiftung Lesen und des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen. Durch das Projekt soll älteren Menschen durch einen Vorleseservice der Zugang zu Literatur erleichtert und Lesestoff in Alten- und Pflegeheime gebracht werden. Auch das Seniorenzentrum St. Franziskus Saarburg hat sich um die Teilnahme beworben.

Jugendliche knüpfen Kontakte zu Heimbewohnern



Es ist als eine von 100 Einrichtungen in Rheinland-Pfalz ausgewählt geworden, die einen Lesekoffer zugestellt bekommen haben. Darin waren Bücher zu vielen Themen wie Märchen, Lebenserinnerungen, Lieder, Geschichten für die Weihnachts- und Adventszeit, Sachbücher, aber auch Hörbücher und Spiele.

Die Heimleitung nahm diese Initiative zum Anlass und entwickelte außerdem die Idee, ehrenamtliche Vorleser zu gewinnen, die ausgewählte Bewohner regelmäßig aufsuchen sollten.

Unterstützung und Begeisterung für das Projekt fand sich beim Gymnasium Saarburg (der TV berichtete).

Nach einem ersten Treffen haben sich 60 Schüler für das Projekt interessiert, zwei Wochen später kamen sie ins Seniorenzentrum. Die Jugendlichen lernten das Haus kennen und knüpften erste Kontakte zu den Bewohnern. Die ersten Vorlesestunden wurden immer von Mitarbeitern der Einrichtung begleitet. Auch im weiteren Projektverlauf standen diese den Schülern als Ansprechpartner zur Verfügung.

40 Schüler führen Projekt weiter



Bis zu den Sommerferien vergangenen Jahres besuchten die Schüler die alten Menschen regelmäßig. Mit Vorlesen, Spielen und Unterhalten sind generationsübergreifende Beziehungen entstanden. Mit Beginn des neuen Schuljahres im Herbst 2010 wechselten einige Gruppen und es fanden sich wieder rund 40 Schüler, die das Projekt weiterführen, darunter auch einige, die von Beginn an dabei waren.

Die Bewohner und Mitarbeiter erleben die Jugendlichen als freundlich und aufgeschlossen. Sie sind eine Bereicherung für den Alltag der alten Menschen. Als Dank für das Engagement und für die Vertiefung der Beziehungen hat das Seniorenzentrum einen "Projekttag" in der Krankenhauscafeteria organisiert.

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