Ein kritischer Blick über die Mosel

Die Gemeinde Temmels lehnt die Tanklager-Erweiterung der Firma Tanklux ab und kritisiert etliche Punkte im Gutachten zum Merterter Hafengelände.

Temmels. (api) Die geplanten Veränderungen jenseits des Moselufers im Hafen Mertert waren das zentrale Thema der jüngsten Gemeinderatssitzung in Temmels. Der Rat war aufgefordert, eine Stellungnahme zur geplanten Tanklager-Erweiterung und zur Umweltverträglichkeitsprüfung in Bezug auf das Merterter Hafengelände abzugeben. Mit Blick auf das Hafen-Gutachten fordern sie ähnlich wie im Schreiben zur geplanten Tanklager-Erweiterung der Firma Tanklux eine Gesamtstudie zu den Einzelvorhaben. Nur so könne "unter Einbeziehung der vorhandenen Grundbelastung im Moseltal" festgestellt werden, inwieweit "durch die beabsichtigte Erweiterung der Kais und der Tankanlagen sowie dem Bau der Kläranlage" Auswirkungen auf die benachbarten Mosel-Gemeinden haben. Zudem widerspricht die Gemeinde den Ausführungen im Gutachten, dass eine "florierende Wirtschaftsentwicklung" im Hafen dem Bevölkerungswachstum in Temmels zuträglich sei. "Im Gegenteil ist insbesondere die Ortsgemeinde Temmels hinsichtlich der Vermarktbarkeit von Bauland durch die visuelle Beeinträchtigung des Hafens und der Lärm-Emissionen aus dem Hafen dahingehend eingeschränkt", dass sie bei der Baulandentwicklung und der Bauleitplanung beispielsweise besonderen Vorgaben zum Schallschutz folgen müsse.

Ebenso drängt die Gemeinde darauf, sowohl den in Temmels ankommenden Lärm erneut zu bewerten sowie den Verkehrslärm auch auf dem Betriebsgelände der Tanklux in die Messungen aufzunehmen. Eine Schallschutzmauer entlang des Tanklux-Geländes sei wünschenswert, heißt es in der Stellungnahme. Ebenso soll der Firma Luxport eine Fallhöhe bei der Entladung von Schrott vorgegeben werden.

Internationalen Notfallplan gefordert



Für den Katastrophenfall regt die Gemeinde an, dass "neben den drei Szenarien Flugzeugabsturz, terroristischer Anschlag und Sabotage auch die Möglichkeit eines Brands, Explosionen bzw. Verpuffung oder sonstige, auch durch menschliches Versagen verursachte Katastrophenfälle im Rahmen der Gesamtstudie untersucht werden müssen". Ein internationaler Notfallplan nach europäischen Richtlinien müsste unabhängig davon bereitgehalten werden. Die VG Konz und der Kreis haben ebenfalls ein gemeinsames Schreiben aufgesetzt, sagt Konz' Bürgermeister Karl-Heinz Frieden auf TV-Anfrage. "Das Ziel ist das gleiche." Am 15. Oktober kommen die Vertreter der beteiligten Kommunen, auch aus Wasserbillig und Grevenmacher, zu einem Erörterungstermin zusammen.

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