Ein Leben für die Feuerwehr

KELL AM SEE. (hm) "Wenn man bis zu seinem 60. Lebensjahr Mitglied der Feuerwehr war, kann es nicht sein, dass die Urkunde und die Flasche Wein das Letzte sind, das du von der Feuerwehr siehst", sagt Ferdinand Heib. Er engagiert sich auch heute noch rund um die Feuerwehr, auch über die Ortsgrenzen hinaus.

Ferdinand Heib ist in seinem Leben an fast allen Fronten der Feuerwehr tätig gewesen. Noch heute ist der 74-Jährige sehr aktiv. Wo es etwas ins Leben zu rufen gab, war er dabei und ergriff häufig die Initiative. Dennoch, so Heib, hasse er nichts mehr als den Begriff "gründen". "Gründen kann man eine Firma, zu der Bildung eines Vereins gehören mehrere", sagt der Vater von zwei erwachsenen Kindern. Der heutige Rentner ist gelernter Maurer und hat 40 Jahre in diesem Beruf gearbeitet, die letzten Jahre seiner Arbeitszeit bei der Firma Bilstein in Mandern. Das einzige Ehrenamt und Hobby Heibs ist die Feuerwehr, der er 1949 beigetreten ist. Dort avancierte er zum Hauptbrandmeister, wurde 1964 stellvertretender Wehrführer und war danach 21 Jahre Wehrführer. Das silberne und das goldene Ehrenzeichen, das silberne Feuerwehr-Ehrenkreuz am Bande des Landes Rheinland-Pfalz für besondere Verdienste um die Feuerwehr sind Beweise seines Engagements. Heib erinnert sich: "Als ich Wehrführer wurde, hatten wir insgesamt nur 17 Feuerwehrleute, da musste etwas geschehen. Im Ort gab es zahlreiche Vereine, in denen die die Jugend untergebracht war, die auch für die Feuerwehr von Nutzen sein könnten. Durch Kontakte mit der Feuerwehr Eppelborn lernte ich deren Jugendwehr kennen, eine Neuerung, die mir sehr gefiel", blickt er zurück. Dort informierte er sich, um für die gleiche Institution in Kell zu werben. "Da sich niemand bereit erklärte, den Aufbau zu übernehmen, blieb dies an mir hängen", sagt er. Heib ist stolz darauf, dass diese Jugendwehr die erste des Kreises war, die dem Deutschen Jugend-Feuerwehrverband beitrat: "An das Funktionieren einer Jugendfeuerwehr glaubte niemand. Doch ich habe nicht locker gelassen", sagt er. Für die Verdienste um den Aufbau der Jugendfeuerwehr des Landes wurde Heib mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Auch den Kreisfeuerwehrverband gründete Heib mit und gehörte dem Vorstand 13 Jahre lang an. Heib ist seit 1996 Ehrenwehrführer der Wehr von Kell am See, Hauptwertungsrichter des Feuerwehrverbands Trier-Saarburg und zuständig für die Abnahme von Prüfungen oder der Feuerwehr-Leistungsabzeichen. Als er 1991 wegen seines Alters aus der aktiven Feuerwehr entlassen wurde, gründete er eine Alterswehr: "Wir treffen uns einmal im Monat zu einem gemütlichen Zusammensein und sind immer da, wenn die Feuerwehr uns braucht." Auch auf Kreisebene gründete Heib eine Alterswehr und wurde zum Fachbereichsleiter erkoren. Seit 2000 ist er Sprecher der Alterskameraden des Kreises Trier-Saarburg. In Kell gab es früher einen Spielmannszug der Feuerwehr, den auch Ferdinand Heib ins Leben gerufen hat. 30 Jahre repräsentierte dieser über die Grenzen hinaus die Keller Wehr. Eine Feuerwehrchronik gibt es ebenfalls. Der Autor? Ferdinand Heib.

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